Das neue Gästehaus auf Gut Kaden in Alveslohe soll mit seinen 40 Doppelzimmern den Spielbetrieb absichern helfen

Alveslohe. Das Projekt scheint unter einem guten Stern zu stehen. Einige Regenschauer waren schon an diesem Tag über dem Gelände des Gut Kaden Golf und Land Clubs in Alveslohe niedergegangen. Aber pünktlich um 14 Uhr, als sich eine rund 70-köpfige Schar vor dem Rohbau zwischen Parkplatz und Empfangsgebäude des Golfclubs einfand, um das Richtfest des neuen Gästehauses zu feiern, riss die Wolkendecke auf. Der Zimmermann konnte seinen Segen für das Haus, für das am 2. April der erste Spatenstich getan wurde, im Trockenen sprechen.

Kein Wunder also, dass Dr. Lutz Peters, der Seniorchef der Schwartauer Werke und seit April 2012 Eigner des Gut Kaden Golf und Land Clubs, dessen Geschäftsführer Wolfgang Mych und Alveslohes Bürgermeister Peter Kroll gut gelaunt das Geschehen verfolgten. „Wir sind mit den Arbeiten im Plan, das Gebäude sollte noch dieses Jahr fertig gestellt werden“, sagte Wolgang Mych, „das lässt uns die nötige Zeit, um das Haus in aller Ruhe herzurichten und dann zur nächsten Golfsaison, also im Frühjahr 2015 in Betrieb zu nehmen.“

Dann werden Golf spielenden – und vor allem gut zahlenden – Gästen von Gut Kaden auf 2100 Quadratmetern Nutzfläche 40 jeweils 30 Quadratmeter große, barrierefreie Doppelzimmer, dazu der Sauna- und Fitnessbereich sowie Konferenz- und Seminarräume für bis zu 60 Personen zur Verfügung stehen.

Doch bei so viel Neuem hieß es auch, Altes zu bewahren – insbesondere das in der Region unvergleichliche Ambiente mit dem bildbeherrschenden Landhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts von Baumeister Ernst Georg Sonnin errichtet wurde und Kernstück wie auch Markenzeichen des seit 1989 als Golfplatz genutzten Areals ist.

„Wir haben bei der Planung eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet und darauf geachtet, dass sich das Äußere des Neubaus in des Gesamtensemble harmonisch einfügt“, sagte Mark Hendrik Blieffert, Geschäftsführer des ausführenden Architekturbüros Reinhard Hagemann GmbH, „deswegen befindet sich das neue Gästehaus auch in derselben Größe und an genau derselben Stelle wie ein altes Betriebsgebäude, das vor rund 20 Jahren auf dem Gutsgelände abgerissen worden ist.“

Dass das Projekt keine reine Angelegenheit des Golf und Land Clubs ist, macht Alveslohes Bürgermeister Peter Kroll deutlich „Das Gästehaus ist auch für unsere Gemeinde wichtig, schließlich werden hier bis zu zehn neue Arbeitsplätze geschaffen“, sagte Kroll, für den der Bau schon lange eine Herzensangelegenheit ist. „Seitdem 1999 das erste Mal an die Erweiterung gedacht worden ist, sind wir von Gemeindeseite aus bemüht, den Weg für dieses Haus auf baurechtlicher Kreis- und Landesebene zu erleichtern. Schließlich ist Gut Kaden die Keimzelle unsere Dorfes und für uns alle von großer Bedeutung.“

Von Bedeutung war Gut Kaden aber auch über fast zwei Jahrzehnte hinweg als Austragungsort für hochklassige Turniere, die Golfgrößen wie Bernhard Langer, Tiger Woods oder zuletzt bei den Schüco Open im Sommer 2012 Bubba Watson nach Alveslohe führten. Ein Malus, den die Turniere im Vergleich zu internationaler Konkurrenz hatten, waren fehlende Unterkünfte in der Nähe. Die Weltstars mussten mit Shuttleservices von Hotels wie dem Treudelberg in Hamburg abgeholt und auch dorthin zurückgebracht werden.

Hoffnung bei Golffreunden, die nun auf eine Renaissance der internationalen Turnierserien auf Gut Kaden hoffen, muss Geschäftsführer Wolfgang Mych mit Bedauern abwiegeln: „Die Kapazität des Gästehauses von 40 Zimmern hat auf die Ausrichtung eines PGA-Turniers mit rund 150 Startern und einem beachtlichen Begleittross keine Auswirkung. Vorstellbar sind nur kleinere Turniere einer Sponsorserie. An Wettkämpfen der kleineren Profitouren haben wir kein Interesse.“

Wichtiger sei es, mit dem Gästehaus den Golfsport in Alveslohe für die Zukunft abzusichern. Denn nicht nur Wolfgang Mych hat einen Wandel in der Szene ausgemacht. „Junge Spieler, die nun nachrücken, wollen sich nicht mehr langfristig an einen Club binden,“ so der erfahrene Geschäftsführer. „Der künftige Golftourismus wird ein notwendiges, weiteres Standbein für uns, um die Zukunft abzusichern.“

Einen hierfür notwendigen Schnitt werden künftig jene besagten, nicht bindungswilligen Golfer hinnehmen müssen. Mych: „Damit Gäste und Mitglieder zu ihrem Recht kommen, wird ab Frühjahr 2015 der Wochenend-Spielbetrieb nur noch für Gästehaus-Spieler sowie Mitglieder und deren Gäste offen sein. Greenfeegolfen findet dann nur noch unter der Woche statt.“