Die Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann und Ortsvorsitzende Ruth Weidler informierten sich in der Praxis am Kielortplatz

Norderstedt. Seit einiger Zeit ist die problematische Haftpflichtversicherungslage der Hebammen und insbesondere der Beleghebammen an Kliniken bundesweit ein Thema. Dies war auch ein Anlass für die beiden Norderstedter CDU-Politikerinnen Katja Rathje-Hoffmann, Mitglied des Landtags, und die Ortsvorsitzende Ruth Weidler, die Hebammen-Praxis Norderstedt am Kielortplatz zu besuchen.

Hebamme Anna-Katharina Roth, selbst seit mehr als vier Jahren Partnerin in der Norderstedter Praxis, beschrieb den Politikerinnen die Arbeitsweise der insgesamt zwölf selbstständigen Geburtshelferinnen, die in drei verschiedenen Teams arbeiten: In dem „Rundum-Team“, ohne Geburtsbegleitung, im „Beleg-Geburts-Team“, das die Schwangere auch während der Geburt in der Paracelsus-Klinik versorgt, und im „Hausgeburts-Team“, wenn Frauen ihre Kinder zu Hause auf die Welt bringen wollen.

Im Schnitt betreut jede Hebamme im Jahr 25 schwangere Frauen und Mütter, die besonders die intensive Betreuung schätzen. Etwa 80 Prozent von ihnen entschließen sich zu einer ambulanten Geburt, um gleich nach der Entbindung nach Hause zurückzukehren. „Hier können wir sehen, dass die Frauen in der Schwangerschaft und danach gut vorbereitet werden und die eigene Kompetenz durch ein gutes Körpergefühl gestärkt wird“, lobt Ruth Weidler die Arbeit der Teams.

„Wir bereiten die Eltern auf die bevorstehende Geburt und auf das Elternsein vor“, betont Hebamme Anna-Katharina Roth. Sie rät Frauen, sich gleich zu Beginn der Schwangerschaft bei den Hebammen anzumelden, um von Anfang an gut vorbereitet durch diese schöne Lebensphase zu gelangen. Im Monat werden etwa 35 „Wöchnerinnen“ betreut sowie weitere Frauen in diversen Kursen wie beispielsweise Yoga, Erste Hilfe beim Kind, Baby-Schwimmen, Schwangerschafts- und Rückbildungsgymnastik.

Zur Verunsicherung des Berufsstandes der Hebammen führt die aktuell immer noch unklare Haftpflichtversicherungslage ab 2016, weil sich immer mehr Versicherer aus dem Geschäft zurückziehen. Hierzu wurden von der Bundesregierung Lösungen angekündigt. „Hebammen brauchen eine gute und solide wirtschaftliche Basis, um verantwortungsvoll für die Gesundheit von Mutter und Kind zu arbeiten“, sagt die Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann. „Dabei werden wir sie engagiert unterstützen.“