Das neue Gehege im Wildpark Eekholt wurde komplett aus Spenden finanziert

Eekholt. Auge in Auge mit einem kanadischen Fischotter zu sein, das ist beileibe keine Seltenheit im Wildpark Eekholt. Erst recht nicht, wenn die stets neugierigen, in Wasser wie an Land ungemein flinken Räuber etwas zu feiern haben. Nämlich den Einzug in ihr neues Zuhause. Und das ist nicht wiederzuerkennen.

Wolf-Gunthram Freiherr von Schenck, Geschäftsführer der Naturerlebnisstätte, spricht mit breitem Lächeln, als er aufzählt, was sich alles verändert hat. „Wir haben eine bessere Gehegestruktur, die Wasserfläche ist größer, wir haben alles aufhellen können, die Otter haben es jetzt auch sonnig.“ Sogar an eine Wasserrutsche wurde gedacht. „Wahrscheinlich die erste Rutsche für Otter in Deutschland“, vermutet Schenck. Die Besucher können sich derweil in einer begleitenden Ausstellung über Lebensraumkorridore der Mardertiere informieren. Durch das Gehege führt ein Holzsteg, ein Pavillon bietet Regenschutz, hier soll später eine weitere Ausstellung zu finden sein.

Vor rund drei Jahren hatte sich der Wildpark dazu entschieden, das Gehege grundlegend erneuern zu wollen. Ein wenig verwildert, vom Gebüsch sogar teils zugewuchert, unter dem Strich zu klein für Otter, die permanent in Bewegung sind. „Das war nicht einfach, als das Projekt losging. Nach dem Bauantrag hat es zunächst anderthalb Jahre gedauert, bis wir die Genehmigung bekamen.“

Die Gesamtkosten für das Vorhaben wurden auf 30.000 Euro kalkuliert. Öffentliche Mittel erhielt Eekholt nicht, sodass das Fischotter-Domizil rein spendenfinanziert ist. Zwei Drittel steuerte der Förderungsverein des Wildparks bei – 450 Mitglieder sind hier organisiert, es sind deren Beiträge, die zweckgebunden in die Weiterentwicklung der Anlagen investiert werden. „Hier im Wildpark ist immer Bewegung. All dies wird möglich gemacht vom tollen Wildparkteam und der Geschäftsführung“, so Torsten Klinger, Vorsitzender des Vereins – und zugleich Bürgermeister von Großenaspe, in dessen Gemeindegebiet sich der Wildpark befindet.

Die Sparkasse Südholstein ist zudem seit einigen Jahren Patin des Fischottergeheges. Auch die Rotarier Hamburg Hafentor standen bereit und steuerten 7000 Euro bei. Die Mitarbeiter des Holzhandelunternehmens Jorkisch halfen bei der Realisierung des Projektes – und zwar kostenlos. Auch die weiteren beiden Gehege sollen nun bis Frühjahr 2015 umgebaut werden. Dazu werden im Herbst zwei europäische Otter aus Niedersachsen „einziehen“ – sie sollen in die Osterau ausgewildert werden. Geplant ist ferner, eine Unterwasserkamera zu installieren.

Eine öffentliche Fütterung der Fischotter im Wildpark findet täglich um 10.30 Uhr sowie um 15 Uhr statt.