Das Ukulele Orchestra Great Britain begeisterte beim ersten der drei SHMF-Konzerte in Norderstedt

Norderstedt. Gezupft, gepfiffen und gesungen. Vor allem gezupft. Piano und fortissimo. Melancholisch und übermütig. Und das mit britischem Humor und Understatement. Welch’ ein Auftakt zu den drei Konzerten des Schleswig-Holstein Musik Festivals in Norderstedt mit dem Oktett Ukulele Orchestra of Great Britain. Das ließen sich unter anderem auch nicht Christian Kuhnt, neuer Intendant des Festivals, Christian Saalfrank, Geschäftsführer der SHMF-Sponsorengesellschaft, Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote entgehen.

„Hurray for Hollywood“, kündigte George Hinchliffe das Programm an, und das Orchester ließ eine Hommage an Marilyn Monroe und Co. folgen. Voll Witz und Tempo fabrizierten die fünf Musiker und drei Musikerinnen eine ansteckend gut gelaunte Show und wurden vom Publikum in der ausverkauften „TriBühne“ entsprechend bejubelt, auch mit Szene-Applaus. Denn die Musiker inszenieren nicht nur Gesang und Spiel mit Komik und Blödeleien, sie verwenden ihre verschiedenen Ukulelen beispielsweise auch wie Tennisschläger, Trommeln, oder lassen sie jaulen wie einst Jimi Hendrix seine E-Gitarre. Dazu löste David Suich sogar sein blondes Haar und ließ es wie der Woodstock-King irrwitzig übers Mikro kreisen.

Die Songs von Gloria Gaynor, Elvis Presley bis Camille Saint-Saens und Georg Friedrich Händel, der, so Hinchkiffe, in Deutschland begann und in England Furore machte wie auch das britische Königshaus, führten durch die ganze Musik-Literatur. Very british Blues gab es ebenso auf die Ohren wie ein schnulzig-schmachtendes „Only You“, dem Song vom Mutterschaf, wie Jonty Bankes wortreich ankündigte.

Weiter ging der Ukulele-Tanz in rasantem Ritt durch Heavy Metal, Folk- und Liebeslieder, Russen-Combo und Filmmusik wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, melodramatische Balladen, Gipsy-Sound, Country und Shanty-Songs, alles mit dem Drive serviert, der entsteht, wenn fulminantes Können auf feinen Humor trifft.

Auch stimmlich sind alle Musiker bravourös und erhielten zum Finale wie Kunstpfeifer Jonty Bankes Standing Ovations.