Der Norden schwelgt in Rekorden.

Vom Wetter wollen wir in dem Zusammenhang gar nicht erst reden, sonst kommen die Bayern aus den Trauergeräuschen gar nicht mehr heraus. Die jodeln längst nicht mehr – die schluchzen. Nervig ist an der Dauersonne bloß, dass aufgrund der Hitze dauernd die Schleibrücke verbiegt und wir mit unseren fetten Yachten in Dauerschleife zwischen Kappeln und Schleswig hin- und herfahren müssen, weil die Klappbrücke nicht mehr klappt. Aber bis 2018 gibt es eine neue Brücke, wurde jetzt jedenfalls versprochen. Und die Schlei ist ja auch schön, das passt schon.

Innerhalb von zwölf Stunden war Wacken wieder „voll"

Und noch ein Rekord, der uns wieder an das Gute im Menschen glauben lässt: Nur einen Tag nach dem Wacken Open Air 2014 waren binnen von zwölf Stunden sämtliche Tickets für das Festival im nächsten Jahr ausverkauft. Was für eine Nachricht in Zeiten, da sich ansonsten kaum jemand noch auf irgendetwas festlegen mag – meist nicht mal auf eine feste Verabredung fürs nächste Wochenende. Hochzeitstage werden reihenweise vergessen. Wann eigentlich Weihnachten ist, weiß niemand mehr wirklich. Aber Wacken nächstes Jahr: Donnerstag, 30. Juli, bis Sonnabend, 1. August. Das verleiht dem Dasein doch Struktur.

Mal entspannt ohne die Blagen den Urlaub an der Nordsee genießen

Mit dem nächsten Rekord überraschte die Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog, in der trotz noch lange nicht beendeter Saison bereits über 200 Heuler aufgepäppelt wurden. Wahrscheinlich hat es sich unter Seehundmüttern herumgesprochen, dass es enorm praktisch ist, die Brut zum „all inclusive“-Tarif am „all you can eat“-Büfett in Friedrichskoog abzugeben – um dann entspannt ohne die Blagen Ferien an der Nordseeküste zu genießen. Würde Mensch ja vielleicht auch so machen, wenn’s die Möglichkeiten gäbe. Allerdings würden Robben für uns so etwas nie tun – weil Menschen leider nicht halb so süß aussehen wie die kleinen Heuler.

Mit 5000 PET-Flaschen an der Grenze gestoppt

Und dann waren da noch die tschechischen Studenten, die ein Floß aus 5000 PET-Flaschen gebaut hatten, um damit die Elbe hinab zu schippern und so gegen Plastikmüll zu demonstrieren. An der Grenze wurden sie von deutschen Behörden gestoppt – angeblich, weil kein Skipper mit Führerschein an Bord war. Der wahre Grund ist wahrscheinlich ein anderer: Man befürchtete, sie stünden am Ende der Reise in Hamburg vorm Pfandautomaten…