Tausende Menschen genossen am Wochenende den Hochsommer und die Veranstaltungen im Kreis Segeberg

Kreis Segeberg. Bei bestem Hochsommerwetter haben sich in Norderstedt und anderen Orten des Kreises Segeberg Tausende von Menschen bei Festen, Konzerten und anderen Veranstaltungen amüsiert. Wer nicht an den Badesee oder ins Freibad ging, genoss Musik und Spektakel.

Wacken hat sein Open Air, Norderstedt auch. Beim achten Festival am See in Norderstedt freuten sich die Besucher in der Waldbühne über einen Sommerabend mit tanzbarer Musik, brillantem Sound und freiem Eintritt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte Wolfgang Sedlatschek vom Music Star in Harksheide zwischen See und Wald ein Programm zusammen gestellt, das Hunderte von Menschen in den Stadtpark lockte.

„Are you ready, Norderstedt?“ schallte es zu Beginn von der Bühne, und die Norderstedter waren bereit zu feiern und ein kleines, aber feines Open Air zu genießen. Den Anfang machte die Tim Mitchell Band. Mitchell lebt auf Mallorca und dürfte klimatisch kaum einen Unterschied zwischen der Insel und Norderstedt festgestellt haben. Danach sorgte die Bad Fowokan – klimatisch passend – für karibische Partystimmung.

Energiegeladen ging es am Sonntag beim Sommerfest „querbeeet“ der Norderstedter Stadtwerke zu. Auf dem Programm standen Aktionen zum Zusehen und Mitmachen. „Eine perfekte Mischung aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung“, sagt Stadtwerkechef Theo Weirich. Bei den Vorbereitungen hatten die Organisatoren mit Energien zu tun, mit denen sie nicht gerechnet hatten: Beim Aufbau ging plötzlich ein Platzregen nieder, sodass viele Stände erst mit Verspätung öffneten.

Und wem es zu heiß wurde, konnte sich auf einem Liegestuhl ausruhen oder sich im Stadtparksee abkühlen.

Beim elften Norderstedter Schwarzpulver- und Westernschießen der Schützengemeinschaft trafen sich Hobbytrapper, Nostalgiecowboys und Siedler. Während auf dem Schießstand mit Waffen aus dem Wilden Westen gefeuert wurde, genossen im Camp Westernfreunde das Leben, wie es im 19. Jahrhundert in Nordamerika üblich war – in Zelten und Lagerfeuer. „Viele der Besucher sind vom ersten Jahr an dabei“, sagte Organisatorin Katrin Fedrowitz.

Im Schießstand nahmen 40 Schützen an den Wettbewerben teil. Dabei wurden Waffen angelegt, wie sie im Wilden Westen verwendet wurden. Einige hatten auch Originale mitgebracht, die einen Wert von mehreren 1000 Euro haben. Einer von ihnen war der Norderstedter Uwe Claasen, der in typischer Westernkleidung zum Schützenverein gefahren war aus einer echten Winchester feuerte. „Ich liebe es, die alten Zeiten im Wilden Westen nachzuempfinden“, sagte er. „Das ist echte Nostalgie.“

Lagerfeuer, Goldwaschen, Rodeo, Cowboys und Indianer – die Segeberger Innenstadt war erfüllt von Menschen und Westernflair. „Eine Stadt spielte Karl May , hieß das Spektakel. Geschäfte boten Spiel- und Bastelaktionen rund um den Wilden Westen an: Medizinbeutel basteln, ein Ritt auf einem Kunstbullen oder Stockbrot grillen am offenen Feuer. Höhepunkt des Ereignisses war wie in jedem Jahr die Autogrammstunde der Stars der Karl-May- Spiele. Viele Fans hatten sich eine Stunde oder mehr vor den Ständen der Schauspieler angestellt.

So auch Stephanie Westphal und Arne Klein. Beide sind leidenschaftliche Karl-May-Fans. „Ich sammle seit 29 Jahren, habe 10.000 Bilder und viele andere Dinge von Karl May“, erzählte die Neumünsteranerin. Das aktuelle Stück habe sie bereits elfmal gesehen und über 3000 Fotos gemacht. Einige von ihnen ließ sie sich nun signieren. Traurig sei sie über den Weggang von Wayne Carpendale als Old Shatterhand. „Er bleibt in meinem Herzen und ich glaube, dass er wiederkommt“, sagte die 34-Jährige.

Ähnlich empfindet das Arne Klein aus Bad Bramstedt. „Wayne war der neue Sympathieträger. Ich glaube, er wird noch mal mitmachen; Gojko Mitic hat das auch getan“, so der 42-Jährige. Das Besondere an Bad Segeberg und der Aktion in der Innenstadt sei die familiäre Atmosphäre.