Der Landesverein für Innere Mission gibt seinem „Bischof-Halfmann-Saal“ in Rickling einen neuen Namen.

Rickling. Nach zwei Veranstaltungen zum Wirken des ersten Landesbischofs von Holstein in der NS-Zeit und nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Vorstand des Landesvereins einstimmig zur Umbenennung entschieden.

Künftig soll der zentrale Vortragssaal „Fischtenhofsaal“ heißen, schreibt die „Evangelische Zeitung“. Das derzeitige Namensschild soll allerdings bleiben, der Direktor des Landesvereins, Pastor Rüdiger Gilde, will dazu eine kritische Kommentierung verfassen. Hintergrund der Umbenennung ist der Vorwurf einer antisemitischen Haltung Halfmanns in seiner Schrift „Die Kirche und der Jude“ aus dem Jahr 1936. Zudem habe er sich als Mitglied der Führung der NS-kritischen „Bekennenden Kirche“ der Judenverfolgung nicht widersetzt und auch nicht gegen die Entlassung jüdischstämmiger Pastoren protestiert.

Nach dem Ende des Krieges hat Halfmann nach Recherchen des Kirchenhistorikers Stephan Linck sich dann sogar für die Freilassung von NS-Verbrechern eingesetzt. Nach Erscheinen des jüngsten Buches von Link, in dem er sich mit dem Umgang der Evangelischen Kirchen im Norden mit der NS-Vergangenheit und insbesondere auch mit Bischof Halfmann auseinandersetzt (Titel: „Neue Anfänge“), hatte der Vorstand des Landesvereins sich zunächst gegen die Umbenennung ausgesprochen.