Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Segeberg schaltet sich in den Streit um die Prostitution an der B 206 ein.

Kreis Segeberg. In einer Mitteilung fordert Dagmar Höppner-Reher bessere und hygienische Arbeitsbedingungen für Prostituierte und warnt vor möglichem Frauenhandel.

Trotz fehlender Hinweise warnt Höppner-Reher davor, sich bei der Frage zu einem möglichen Frauenhandel nur auf die Aussagen der Prostituierten zu verlassen. Dass die Prostituierten Opfer von Menschenhändlern sind, könne niemand ausschließen. Über die Häfte der nach Deutschland gehandelten Frauen stamme aus Bulgarien und Rumänien. Aus Angst würden die Betroffenen oft nichts erzählen. „Männer, die an der B 206 anhalten, können nicht wissen, ob die Frau dort freiwillig steht“, so Höppner-Reher.

Weiter bemängelt Höppner-Reher fehlende gesetzliche Hygienevorschriften für Prostituierte. Sie befürworte daher eine Weiterentwicklung des Prostitutionsgesetzes, um so für menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu sorgen.

An der B 206 ist der längste Straßenstrich Schleswig-Holsteins entstanden. Die Bitten der Anwohner um eine Regulierung wurden bisher weder von Polizei noch Ordnungsamt erhört. Auch das Sozialministerium fördert zwar die Entwicklung eines Konzepts zur Beratung von Prostituierten, weißt aber darauf hin, dass es für ordnungsrechtliche Fragen nicht zuständig ist.