Noch sammelt die Bürgerinitiative gegen den Straßenstrich an der B 206 Unterschriften, die anschließend dem Petitionsausschuss des Landtags übergeben werden sollen.

Kreis Segeberg. Verwaltung und Politik werden aber bald auf ganz anderem Wege über die Zustände an Schleswig-Holsteins einzigem Straßenstrich informiert werden. Das Sozialministerium hat jüngst eine Studie in Auftrag gegeben. In ihr wird Expertin Mareen Heying die Situation und das Ausmaß der Prostitution im Land analysieren und dem Sozialministerium anschließend ein Konzept vorschlagen, um die Arbeitsbedingungen der Prostituierten zu verbessern. Dazu soll eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen in Kiel eingerichtet werden.

In der kommenden Woche will sich Heying zudem persönlich mit den Sexarbeiterinnen an der B 206 unterhalten. In einer ersten Reaktion auf die Berichterstattung des Hamburger Abendblatts spricht sich Heying für eine einvernehmliche Lösung zwischen Anwohnern und Prostituierten aus. „Das Land ist jetzt gefragt.“ Sie könne sich eine Regulierung der Prostitution an einem dafür vorgesehen Ort mit öffentlich finanzierten Verrichtungsboxen vorstellen. Dort hätten die Sexarbeiterinnen sichere und hygienisch einwandfreie Bedingungen, zudem wären auch die Anwohner besänftigt. Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich auch in Schleswig-Holstein ein Straßenstrich etabliere. „In jedem anderen Bundesland gibt es einen“, so Heying. Jedoch müssten die Umstände für alle Beteiligten stimmen.