Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals besucht Norderstedt und spricht sich für mehr Konzerte aus

Norderstedt. Schleswig-Holstein Musik Festival? Da hat Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote einige Ideen. Die unterbreitete er auch flugs dem neuen Festival-Intendanten Christian Kuhnt bei dessen Besuch im Norderstedter Kulturwerk.

„Ich kann mir vorstellen, dass das Foyer von Tesa an der Niendorfer Straße ein idealer SHMF-Konzertort für Norderstedt wäre“, sagte Grote. Auch mit dem ESI, dem European Surgical Institute, könne wieder Kontakt für ein Konzert aufgenommen werden. „Die waren vor Jahren, ob im Joseph-Lister-Hörsaal oder im Lichthof, immer gut besucht“, sagte Grote und spielte den Ball an Stefan Witt weiter, Vorsitzender von Norderstedt-Marketing. Der Verein hat die Festival-Konzerte in Norderstedt von Anfang an unterstützt.

„Wir sind für neue Ideen immer offen, auch für mehr Konzerte in Norderstedt“, sagte Christian Kuhnt. Voraussetzung für mehr Konzerte sei ein starkes partnerschaftliches Fundament mit der Stadt und ihrer Wirtschaft, denn die Konzerte würden eine hohe Eigenfinanzierungs-Quote von bis zu 85 Prozent voraussetzen. „Dort, wo die Partnerschaften gut sind, können wir viel mehr wagen“, sagte Kuhnt.

Ein Konzert allein an einem Ort führt noch nicht zur Festival-Stimmung

Das Kulturwerk und die „TriBühne“ seien hervorragende Veranstaltungsräume. „In beiden Sälen haben wir alles, was wir brauchen und müssen nicht wie im Kuhstall das Equipment installieren“, sagte Kuhnt. Und: „Das Festival kann als Bürgerbewegung nur so gut sein wie die Menschen, die es machen.“ Dazu würden Privatpersonen, Institutionen, kleine Unternehmen ebenso zählen wie die Industrie. Zuschüsse von der Landesregierung seien nicht zu erwarten.

In Norderstedt, beispielsweise im Kulturwerk, könne er sich auch „abgefahrene Projekte vorstellen“, die allerdings stets eine international tragfähige Qualität haben sollten.

„Ein Konzert allein an einem Ort führt noch nicht zur Festival-Stimmung, es sollten mehrere sein, abgesehen davon, dass es auch kaufmännisch mehr Sinn macht“, sagte Kuhnt und deutete an, dass auch Gespräche laufen, um in der St. Marienkirche in Bad Segeberg wieder mehr als nur ein SHMF-Konzert zu veranstalten.

Wer Elton John mag, geht vielleicht auch zum Mendelssohn-Konzert

Er habe das Festival auch für andere Genres geöffnet, um bei den Menschen Hemmschwellen abzubauen. „Wer zu Elton John ging, geht vielleicht auch zum Mendelssohn-Konzert“, hofft Kuhnt. „Norderstedt ist eine wirtschaftlich gut aufgestellte Stadt. Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Region ein buntes Programm liefern, und dafür stellen wir gern die Räumlichkeiten zur Verfügung“, sagte Grote, der sich wie Kuhnt, Witt und Martin Lüdiger, Vorstandsvorsitzender des Norderstedter Festival-Sponsors Sparkasse Holstein, freute, dass zwei der drei Norderstedter Konzerte ausgebucht sind.

Die Sonne Argentiniens hat es gebracht. Doch auch so etwas leicht Skurriles wie das Ukulele-Orchester beschert Norderstedt bei den drei Konzerten für das Schleswig-Holstein Musik Festival ein ausverkauftes Haus.

Sowohl für das Familienkonzert mit der argentinischen Cellistin Sol Gabetta, dem Pantomimen Fabian Gysling und der Pianistin Ulrike Payer am 24. August im Norderstedter Kulturwerk als auch für Ukulele Orchester in der „TriBühne“ am 11. August gibt es keine Karten mehr.

Andrew Manze tritt als Dirigent mit der Radiophilharmonie auf

Für das dritte Norderstedter SHMF-Konzert am 30. August, 20 Uhr, mit dem berühmten Geiger Daniel Hope und der NDR-Radiophilharmonie unter der Leitung seines neuen Dirigenten Andrew Manze in der „TriBühne“ gibt es noch 200 Karten.

Andrew Manze tritt erstmals als Dirigent mit der Radiophilharmonie auf. Es steht unter dem Motto „And the Oscar goes to...“ und bringt Werke der mit mehreren Oscars ausgezeichneten Komponisten Erich Wolfgang Korngold und Miklós Rósza.

Korngold gewann je einen Oscar für die Filmmusiken zu „Anthony Adverse“ und „Die Abenteuer des Robin Hood“. Der jüdische Komponist, der Ende der 30er-Jahre wegen des NS-Terrors in die USA fliehen musste, komponierte auch Klassik, darunter das Violinkonzert, dessen schwelgerisch auftretende Violine Daniel Hope spielt, während das Orchester die Opulenz seines Parts auf die Bühne der „TriBühne“ bringt.

Karten zwischen 28 und 58 Euro gibt es unter 040/30 98 71 23, unter www.tribuehne-programm.de und unter www.shmf.de im Internet.