Dafür spricht sich die SPD aus, nachdem das Land deutlich mehr Geld dafür zur Verfügung stellt

Norderstedt. Bis zum Ende des kommenden Schulhalbjahres am 31. Januar 2015 soll in allen zwölf Norderstedter Grundschulen Schulsozialarbeit eingeführt sein. Die Mitarbeiter, die schon in diesem Bereich arbeiten, können sich offiziell auf die Stellen bewerben. Das hat die SPD in einem Dringlichkeitsantrag für den Jugendhilfeausschuss gefordert, der sich nun nach den Sommerferien wieder mit dem Thema beschäftigen wird, da sich in der letzten Sitzung vor der Sommerpause keine Mehrheit für die Dringlichkeit fand.

„Die Landesregierung will ab 2015 zusätzlich zu den bislang bereitgestellten 4,6 Millionen Euro die entfallene Bundesfinanzierung in Höhe von 17,7 Millionen Euro in vollem Umfang für die Schulsozialarbeit zur Verfügung stellen und die Schulen damit bei der Erfüllung ihres Erziehungsauftrags unterstützen“, sagt SPD-Stadtvertreterin Sybille Hahn, die den Antrag eingebracht hatte. Von den zusätzlichen Mitteln sollen vorrangig die Grundschulen profitieren, um Konflikte bei der Erziehung möglichst früh lösen zu können. Die Politikerin verweist darauf, dass es „immer wieder Anträge von Norderstedter Grundschulen gibt, die ihre beklemmende Situation an ihren Schulen schildern und um Schulsozialarbeit bitten“.

Die Mindestarbeitszeit der Schulsozialarbeiter soll laut SPD 19,5 Stunden betragen Bei Mehrbedarf seien die Schülerzahlen ausschlaggebend. Werden besondere Grundschulen bereits vom Kreis oder vom Land gefördert, bleiben diese Angebote bestehen.

Die Standards des Landesarbeitskreises Schulsozialarbeit in Schleswig-Holstein und die Richtlinien des Kreises Segeberg sind zwingend einzuhalten, heißt es im Antrag weiter. Zudem soll der Ausschuss für Schule und Sport darauf achten, dass Räume für die Schulsozialarbeit berücksichtigt werden, wenn Grundschulen für den offenen Ganztagsbetrieb um- und ausgebaut werden.

Damit die Kommunalpolitiker endgültig beschließen können, soll die Verwaltung zusammenstellen, wie viel Personal für die Schulsozialarbeit an den Grundschulen gebraucht wird, wie hoch die Kosten sind und wie viele Stellen im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit bleiben. „Denn schon heute werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Offenen Jugendarbeit an den Schulen mit Schulsozialarbeit betraut. Das ist aber nur eine Übergangslösung, denn Schulsozialarbeit beruht auf Kontinuität, Verbindlichkeit, auf Räumlichkeiten und einem festen Stundenkontingent“, sagt die SPD-Politikerin.

Die SPD verkenne nicht, dass die weiterführenden Schulen ebenso dringend Schulsozialarbeit benötigten. „Vorrangig folgen wir zunächst den Leitlinien des Landes und setzen den Schwerpunkt auf die Schulsozialarbeit an Grundschulen“, sagt Hahn.