Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Firma aus Neumünster. Zudem Verdacht auf Hehlerei

Bad Bramstedt. Eine Neumünsteraner Baufirma steht im Fokus der Staatsanwaltschaft Kiel, nachdem eine Kontrolle des Hauptzollamtes Itzehoe auf der Baustelle eines Einfamilienhauses in Bad Bramstedt zahlreiche mutmaßliche Gesetzesverstöße aufgedeckt hat.

Zunächst hatten die Beamte vor Ort sechs Männer beim Entladen eines Kleintransporters sowie zwei weitere Personen beim Ausbau des Obergeschosses angetroffen. Einer dieser Arbeiter flüchtete daraufhin durch eine Hecke auf das anliegende Grundstück, konnte allerdings kurz darauf von einem Zöllner festgesetzt werden; er gab seinen Widerstand schließlich auf.

Bei der Feststellung der Personalien kam eine offensichtlich gefälschte litauische ID-Card zum Vorschein. Dieses Dokument, das biometrische Daten beinhaltet, berechtigt zur Reise innerhalb der Europäischen Union. Alle weitere Männer waren entweder EU-Bürger oder hatten Pässe osteuropäischer Nationen. Sie hatten jedoch lediglich polnische Visa, weswegen der Verdacht eines illegalen Aufenthalts in der Bundesrepublik besteht, denn einer Tätigkeit hätten sie nur in Polen nachgehen dürfen.

Die Arbeiter nannten als Auftraggeber eine Baufirma aus Neumünster. Bei deren anschließender Durchsuchung wurden nicht nur Beweise zum Tatverdacht möglicher Schwarzarbeit sichergestellt. Auch stießen die Beamten auf 6060 Stück Zigaretten mit kyrillischen Steuerzeichen, die beschlagnahmt wurden. Der Zoll hat nun Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Verdachts eines illegalen Aufenthalts in Deutschland, mutmaßlicher Urkundenfälschung und wegen des Verdachts auf Zahlungen von Schwarzlohn.