Wir haben Sommerferien, den Pokal und schönes Wetter. Und jetzt sogar Buckelwale in der Flensburger Förde.

Wer da noch nach Australien oder in andere entlegene Gegenden auswandern möchte, muss sich fragen lassen: Weshalb? Whale-Watching erlebt man nun auch vor Laboe.

Und noch viel mehr: Bei flotten 30Grad im Schatten, dauerhaft garantiert durch den Klimawandel, wird am Bungsberg demnächst der erste Wein gekeltert. Namhafte Brauereien in Marne und Flensburg erweitern ihr Angebot um einen heimischen Riesling, abgefüllt in den bewährten Flaschen mit Bügelverschluss. Millionen Touristen begrüßen die tropischen Sonnenuntergänge an Nord- und Ostsee mit kollektivem „Plopp!“ und spülen mit edlem „Bungsberger Südhang“ ihre Wal-Steaks herunter. Letzteres kommt allerdings nur auf die Teller, wenn es den Japanern gelingt, ihre Fanggebiete auf die Flensburger Förde auszudehnen und die Wal-Hatz mit „medizinischen Forschungszwecken“ zu legitimieren. Das kann nur eine Formsache sein, denn noch existiert weltweit keine einzige Doktorarbeit über die Auswirkungen von Wal-Steak plus Bungsbergriesling auf die deutsche Volksgesundheit. Es offenbart sich also dringend Handlungsbedarf, obwohl diese Doktorarbeit eine echte Herausforderung wäre – man kann sie nirgendwo abschreiben.

Natürlich regen sich Bedenken gegen diese „japanische Lösung“. Bitte, Leute: Wir fahren die dicksten Autos, wir haben den dicksten Pokal (sagte ich das schon?), jetzt haben wir auch noch die dicksten Fische am Strand. Sogar Buckelwalbabys wiegen schon eine Tonne, ausgewachsen sprengen sie jede Beachparty. Sie ernähren sich bekanntlich von Krabbenbrötchen und schlabbern unsere Sonnenmilch, gerne mit Lichtschutzfaktor50. Das gefällt nicht allen Badegästen, aber was soll man machen – die Tiere sind einfach zu groß, um sie mal eben von der Imbissbude wegzuzerren, und unsere Pistolen hat SigSauer alle nach Kolumbien verkauft. Da bleibt nur die finale Möglichkeit: Her mit Nippons Walfangflotte. Falls Sie keine Wal-Steaks mögen: Touristen aus Fernost sind ganz versessen darauf.

Raten Sie mal, warum chinesische Investoren den insolventen Lübecker Flughafen erworben haben.