Die Polizei hat während der Fußball-WM Teile der Ulzburger Straße für den Autoverkehr gesperrt, um Fans, die auf der Fahrbahn gefeiert haben, nicht zu gefährden.

Norderstedt. „Das ist ein unnötiger Eingriff in den Straßenverkehr, die Sperrungen verhindern, dass die Fans ihrer Freude mit spontanen Autokorsos Ausdruck verleihen und mit anderen in Kontakt kommen können“, sagt Hans-Jürgen Oltmanns, der Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Vorgehen bei der Norderstedter Polizei eingelegt hat.

Die Passanten müssten nicht die Fahrbahn nutzen, gerade in Höhe des Rewe-Marktes hätten sie ausreichend Platz, um Autos auszuweichen. Außerdem würden sich die Fans auf eigene Gefahr auf die Straßen begeben. Die Vergangenheit und die Praxis in anderen Städten zeige, dass beide Gruppen gefahrlos neben- und miteinander feiern könnten. Das sieht Norderstedts Polizeichef Jochen Drews anders: Er verweist auf Unfälle mit mehreren verletzten Personen zwischen feiernden Passanten und Teilnehmern eines Autokorsos, zu denen es beispielsweise am 16. Juni in Itzehoe und am 26. Juni in Flensburg gekommen sei.

Um gerade bei größeren Menschenmengen Gefahren und Konflikte zwischen den beiden Gruppen zu vermeiden, sei es unvermeidbar, Straßenbereiche zu sperren. Flatterband als Absperrung reiche nicht aus, um Fans daran zu hindern, auf die Fahrbahn zu gehen. „Die Polizei hat nur dann eingegriffen, wenn die Unfall- und Konfliktgefahr-gefahr zu groß wurde“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Daher wird Drews die Dienstaufsichtsbeschwerde nicht weiter verfolgen.