Schülerinnen und Schüler des Coppernicus-Gymnasiums schließen ein vorbildliches Hilfsprojekt erfolgreich ab

Norderstedt. Lahiru hat seinen Schulabschluss geschafft. Jetzt möchte der 16-Jährige studieren. Ein großer Wunsch. Ein Luxus. Denn Lahiru lebt in Sri Lanka, und dort müssen viele Kinder ihre Familien ernähren, statt zur Schule gehen zu können oder gar zu studieren. So war auch Lahirus Lebensweg vorgezeichnet. Sein Vater ist untergetaucht, als er geboren wurde. Die Mutter wird seitdem geächtet, verdient nachts Geld als Wächterin in einem Hotel.

Doch Lahiru hat Glück. Er ist eines von vier Patenkindern der Schüler des Norderstedter Coppernicus-Gymnasiums, das den Verein zur Förderung bedürftiger Sri Lankanischer Schulkinder unterstützt. Organisator des Patenschaftvereins ist ein Kinderarzt aus Lübeck. Jetzt, nach sieben Jahren, konnte die Projektgruppe des Gymnasiums das Sri-Lanka-Projekt zum Sozialen Tag ihrer Schule erfolgreich abschließen.

„Die Schülerinnen und Schüler haben mit vielen Aktionen 18.000 Euro für unsere vier Patenkinder gesammelt“, sagt Angelika Hofmann stolz. Die Lehrerin für Deutsch, Philosophie und Religion konnte mit ihren Schülern auch die Brüder Anton und Daniel Gerzenberg, die gerade mit dem Charlotte-Paschen-Musikpreis ausgezeichnet wurden, für ein Benefiz-Konzert gewinnen. Außerdem veranstaltete die Projektgruppe Sponsorenläufe, Schulbasare, Spielfeste und viele Aktionen mehr.

„Unsere vier Patenkinder in Sri Lanka haben die Schule erfolgreich beendet“, sagt Hofmann. Studium und Berufsausbildung würden jetzt die Mitarbeiter des Lübecker Vereins übernehmen.

„Die Spenden gingen direkt und zu 100 Prozent über den Lübecker Kinderarzt an die bedürftigen Kinder, und zwar zweckgebunden für die Schulausbildung und Lernmaterial“, sagt Frank Schosnig, Hofmanns Kollege. „Ich bin auf eigene Kosten nach Sri Lanka gereist und habe mich von dem Erfolg unserer Spenden überzeugt“, sagt Wolfgang Hunger, Vater eines Copp-Schülers, der sich mit anderen Eltern ebenfalls für das vorbildliche Projekt engagiert hat.

Jedes Kind erhielt pro Monat 50 Euro auf ein Konto, auf das nur das Kind Zugriff hatte. Die Kinder führten einen detaillierten Plan über die Ausgaben und wiesen sehr gute Schulleistungen auf. Wenn sie demnächst ihre Ausbildung erfolgreich absolvieren und Geld verdienen, unterstützen sie ihrerseits bedürftige Kinder.

Mit Lahiru förderte die Projektgruppe das Mädchen Gayani und die Jungen Chamith und Suresh. Alle leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, teilweise in Lehmhütten, in Holz- und Laub-Verschlägen.

„Wir freuen uns, dass die vier Jugendlichen jetzt eine Zukunftschance haben, dafür haben wir uns gern neben der Schule engagiert“, sagt Schülerin Lena Bollmann, 14 Jahre. „Solche Projekte sollten viel öfter durchgeführt werden, beispielsweise auch für Afrika, aber den Kindern sollte ganz gezielt geholfen werden. Und die Umsetzung der Hilfe sollte wie bei unserem Projekt kontrolliert werden“, sagt Magdalena Wulff, 15. „Die Hilfe sollte aber auch breiter gestreut werden, denn es gibt sehr viele hilfsbedürftige Kinder, die keine Schulbildung erhalten“, sagt Thore Bartsch, 15. Der Meinung ist auch der 15-jährige Laurin Gehring: „Unser Projekt ist gut, doch jede Schule könnte arme Kinder unterstützen, die null Zukunftschancen haben.“