Frau wollte Lebensgefährten vor strafrechtlichen Folgen schützen und landet vor Gericht

Norderstedt. Claudia W., 47, wollte ihren Lebensgefährten vor strafrechtlichen Folgen schützen und geriet jetzt selbst auf die Anklagebank des Norderstedter Amtsgerichts.

Es war Ende September 2012, als der Lebensgefährte der Henstedt-Ulzburgerin mit seinem Audi deren Ford Ka auf der Ulzburger Straße rammte. Der Aufprall war so heftig, dass der kleine Ford auf den Bürgersteig geschleudert wurde – glücklicherweise gab es keine Verletzten. Da Claudia W. wusste, dass ihr Freund schon seit mehr als vier Jahren keinen Führerschein mehr besaß, riet sie ihm, schnellstens das Weite zu suchen.

Den an der Unfallstelle eintreffenden Polizisten tischte die Angeklagte dann eine Geschichte von einem unbekannten Unfallverursacher auf, der geflohen sei. Doch die Geschichte entpuppte sich schnell als Lüge und gegen Claudia W. wurde wegen versuchter Strafvereitelung ermittelt. Gegen die Zahlung einer Geldauflage von 400 Euro stellte die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren vorläufig ein, rollte es aber nun wieder auf, da die Angeklagte bisher nur die Hälfte gezahlt hatte.

Weinend sitzt die Angeklagte nun vor Richter Jan Buchert und verspricht, den Rest der Geldauflage zügig zu zahlen. Nur weil sie krank geworden sei, befände sie sich im Verzug. Der Richter lässt sich überzeugen und stellt das Verfahren erneut ein – mit der Auflage, dass die restlichen 200 Euro in Kürze gezahlt werden müssen.