Im Vorfeld ihrer Halbfinalpartie gegen Deutschland hat die brasilianische Mannschaft bekundet, für ihren verletzten Mitspieler Neymar spielen zu wollen.

Die müssen den Burschen echt hassen. Das brasilianische Publikum rieb sich die verheulten Augen und fragte sich, wer denn um alles in der Welt dieser Spieler mit dem rätselhaften Namen „Soeintagsowunderschönwieheute“ sei, den die deutschen Fans im Stadion unentwegt feierten.

In Deutschland mischten sich derweil Champagner-Fontänen mit Wolkenbrüchen alttestamentarischen Kalibers. 32,57 Millionen Zuschauer verfolgten die Spielübertragung im ZDF und bescherten dem Sender eine Rekordquote. Die restlichen knapp 50 Millionen Mitbürger waren demnach also bereits vor Anpfiff eingeschlafen, dank der zweistündigen Vorberichterstattung von und mit Olli Kahn. Macht nichts, dank ausführlicher Presseberichte und Mediathek lässt sich ja alles Verpasste nachholen.

Jetzt verbleiben der Nation ein paar Tage, um bis zum Finale so richtig heiß zu laufen. Kleiner Tipp an den DFB fürs Merchandising: Bietet doch mal Eistonnen vom Typ „Merte“ an, schlandfarben und mit Rückennummern von 1 bis 23. Wer sich nicht hinein traut, kann immer noch die Getränke darin kühlen. Ich hätte Ihnen übrigens an dieser Stelle gerne berichtet, wie sich das gewonnene Halbfinale auf die zahlenmäßige Teilnehmerpräsenz beim unvermeidbar nachfolgenden Bramstedter Autokorso ausgewirkt hat. Leider war ich mit 7,1 Tormille nicht mehr fahrtüchtig.