Der Hamburger Flugzeugbauer Airbus kündigt an, demnächst Flieger ohne Cockpit zu bauen.

Also, es wird schon noch einen Arbeitsplatz an Bord für die Crew geben. Aber der wird sich nicht mehr zwangsläufig hinter dicken Frontscheiben an der Spitze der Maschine befinden. Zum Fenster rausgucken wird überschätzt, urteilen die Entwickler. Das Sicherheitsglas ist schwer und schadet der Aerodynamik. Und so ein herkömmliches Cockpit kostet Platz, da kann man noch locker für drei Reisegruppen Holzklasse bestuhlen. Diverse Kameras projizieren Außenansichten auf Bildschirme, das muss den Piloten reichen. Die hocken künftig irgendwo in einer Abseite und pilotieren in blindem Vertrauen auf die Technik. Sie setzen voraus, dass sie auf diese Weise tatsächlich dort landen, wohin sie wollen. Genial oder völlig bescheuert: Auf jeden Fall eine brauchbare Taktik. Denn das ist ungefähr so, wie ich jetzt, da das Halbfinale Brasilien – Deutschland noch gar nicht angepfiffen wurde, fest darauf vertraue, dass die deutsche Mannschaft im Finale steht, wenn Sie diese Zeitung aufschlagen. Das muss einfach die Wirklichkeit sein. Und falls doch nicht, entwickeln wir bitte ganz schnell eine Parallelwelt. Schließt die Türen, vermauert die Fenster, zeigt auf allen Bildschirmen die WM-Finals 1954, 1974, 1990 in Dauerschleife. Wir ignorieren Absturz und Aufschlag und warten auf die rettende Durchsage: „Meine Damen und Herren, bitte beenden Sie die Schnappatmung – wir sind erfolgreich im Finale gelandet!“ Notfalls warten wir vier Jahre. Aber extrem ungern.