Das Flath-Grundstück an der Bismarckallee wird geteilt. Otto Flaths Werk soll in der Villa gezeigt werden

Bad Segeberg. Ein Mediator bringt offenbar die Lösung in dem heftigen Streit um den Verkauf von Kunsthalle und Villa des Holzbildhauers Otto Flath an der Bismarckallee 5 in der Kreisstadt (wir berichteten). Den Kompromiss erarbeitete Wolfram Gebel, pensionierter Landrat aus Plön und Stiftungsrecht-Kenner. Die Kunsthalle Flath wird verkauft, die Villa Flath nicht. Sie soll mit dem Verkaufserlös saniert werden und einen Teil des umfangreichen Werks Otto Flaths zeigen.

Ohnehin würde der Verkauf des gesamten Ensembles mit Kunsthalle und Villa dem Stiftungsrecht aufgrund der Satzung der Flath-Stiftung widersprechen. „Doch der Kompromiss scheint sich gut anzulassen“, sagt Dieter Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsbeirats, der auf den Erhalt der Villa gepocht hat. „Wie die Grundstücksteilung vonstatten geht, werden wir in der nächsten Stiftungsratssitzung besprechen“, sagt der 80-Jährige, der seinen Vorsitz niederlegen will, wenn eine Entscheidung zur Zufriedenheit aller Beteiligten getroffen worden ist.

Die Sitzung ist für Freitag, 4. Juli, anberaumt. „Der Kompromiss, das Grundstück zu teilen und mit dem Verkaufserlös die Renovierung der Villa und einen Ausstellungsraum-Anbau zu realisieren, macht Sinn“, sagt Schmidt. So müssten die Holzskulpturen Flaths nicht im Keller verschwinden. Für Schmidt ist es sehr wichtig, dass das umfangreiche Werk Flaths als Ensemble erhalten bleibt.

„Das ist für alle Seiten eine gute Lösung“, sagt Segebergs Bürgermeister Schönfeld, auch Vorsitzender des Flath-Stiftungsrats. Es könne sehr belebend für das Flath-Werk sein, die Bildhauer-Arbeiten und auch Zeichnungen künftig in wechselnden Ausstellungen in der Villa zu zeigen. So könne das Publikum immer neue Aspekte von Flaths Kunst sehen. Einen Anbau an die Villa sieht Schönfeld indes nicht.

Allerdings könnten Segebergs Künstler die Villa nicht mehr für aktuelle Ausstellungen nutzen. Auch hier sieht Schönfeld Lösungen, beispielsweise die Remise am Landratsamt, die Mühle, das alte und das neue Rathaus, das Wickelhaus an der Oldesloer Straße. „Es gibt viele Möglichkeiten für die Künstler, sich zu betätigen, doch die Stadt kann weder mit Geld noch mit Personal einspringen“, sagt Schönfeld.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung, die das Gelände für den Neubau eines Tagungszentrums kaufen möchte, kann mit dem Kompromiss leben. „Wir waren an den Gesprächen mit dem Mediator beteiligt und warten jetzt auf eine Entscheidung des Stiftungsrats und der Stadt“, sagt Sprecher Marco Dethlefsen. Die Kunsthalle Flath würde einem Neubau weichen müssen. Weder sie noch die anliegende Werkstatt Flaths hätten Aussicht, unter Denkmalschutz gestellt zu werden.