Der Spendenboom beim Norderstedter Verein Paulinchen reißt nicht ab.

Norderstedt. Inzwischen sind 36.000 Euro bei der Initiative für brandverletzte Kinder eingegangen. Das Geld kommt überwiegend von Feuerwehren und Hilfsorganisationen, die am umstrittenen Cold Water Challenge (CWC) teilgenommen haben. Damit verbucht der Verein innerhalb weniger Wochen eine Spendensumme, die normalerweise einem Drittel des jährlichen Eingangs entspricht.

„Das ist Wahnsinn!“, sagt Paulinchen-Sprecherin Adelheid Gottwald. Noch vor wenigen Tagen hatte der Verein Spenden in Höhe von 26.000 Euro von 250 Organisationen gemeldet, die beim CWC zusammengekommen sind. Jetzt listet Paulinchen bei Facebook mehr als 300 Organisationen auf. Ein Ende des Booms ist noch nicht abzusehen. Während die Helfer im Kreis Segeberg fast alle am CWC teilgenommen haben, geht die Aktion jetzt in anderen Teilen des Bundesgebiets weiter. „Das schwappt quer durch die Republik“, sagt Adelheid Gottwald. „Im Moment ist viel im Raum Nürnberg los.“

CWC funktioniert ähnlich wie ein Kettenbrief. Die Organisationen drehen ein lustiges Video, das Helfer zum Beispiel beim Sprung in Pools zeigt, und veröffentlichen es im Internet auf Youtube. Wer einen Clip veröffentlicht hat, ruft darin andere Organisationen auf, binnen 24 oder 48 Stunden ebenfalls ein möglichst originelles Video zu drehen. Wer diese Frist nicht einhält, muss entweder eine Grillparty organisieren und die Gruppe einladen, von der er nominiert wurde – oder alternativ eine Spende für Paulinchen zahlen.

Auf der Führungsebene vieler Feuerwehren wird der CWC jedoch kritisch gesehen. Der Landesfeuerwehrverband sorgt sich um das Image der Wehren und weist daraufhin, dass bei den Aufnahmen Ausrüstung missbraucht und beschädigt werde.

Mit den neuen Spenden könne der Verein Projekte realisieren, die bislang nicht finanzierbar waren. Paulinchen werde sich noch intensiver mit der Prävention beschäftigen, sagt Adelheid Gottwald. Bei der Brandschutzerziehung arbeite der Verein eng mit den Feuerwehren zusammen.