Ariane Last verlässt als bürgerliches Mitglied die Fraktion der Grünen und erhebt harsche Kritik

Norderstedt. So richtig grün waren sich die GALiN und die Grünen ja nie. Jetzt betreibt Ariane Last, langjährige GALiN-Mitstreiterin, mit heftiger Kritik an der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ihren Abgang aus der Kommunalpolitik als bürgerliches Mitglied. Sie spricht von einer „unerfahrenen Fraktionsführung, Postengeschacher und Küngelei“.

Zum Verständnis: Die GALiN war der grün-alternative Sonderweg Norderstedter Grüner, nachdem sich die Partei 2002 für einen Kriegseinsatz in Afghanistan entschieden hatte. Bündnis 90/Die Grünen sitzt jetzt erstmals in der Stadtvertretung und hatte nach der Auflösung der GALiN etliche Überwechsler. Last saß bislang für die Grünen im Umweltausschuss. Nun wurde ihr das Amt mit Mehrheitsbeschluss entzogen. Sie glaubt, dass die Grünen sie rausgeworfen haben, weil sie gegen einen Grünen-Antrag zur Einführung von Pfandringen für Flaschensammler an Mülleimern gestimmt habe – entsprechend ihrer Überzeugung und ihrem Gewissen, wie sie betont.

„Dass man sich jetzt so demonstrativ von mir trennt, entspricht einem Führungsstil, auf den ich gerne verzichte“, sagt Last rückblickend. „Die Grünen sind bekanntlich einst mit basisdemokratischen Grundsätzen angetreten. Es ist schon bemerkenswert, wozu diese früheren Werte jedenfalls in der Norderstedter Fraktion denaturiert sind.“ Detlev Grube, Fraktionschef der Grünen, sagt, dass es in der Fraktion Grundsätze für die Zusammenarbeit gebe, was das verlässliche Erscheinen zu Sitzungen und das Engagement für Themen angehe. „Und das war im Fall von Ariane eben nicht mehr so, wie wir uns das vorstellen. Es war ein einstimmiger Beschluss der Fraktion. Wir wollen gerade im Umweltausschuss mit mehr Kraft auftreten.“ Es sei ein völlig normaler und üblicher Vorgang, bürgerliche Mitglieder auch mal auszutauschen. Im Übrigen dürfe bei den Grünen jeder so abstimmen, wie er das für richtig halte. Es sei nur wichtig, dass er das auch vor einer Sitzung kommuniziere.