200.000 Euro gibt Henstedt-Ulzburg für ein Verkehrsstrukturgutachten aus.

Das sehnsüchtig erwartete Konzept für eine rosige Verkehrszukunft sollte der Heilsbringer und die Grundlage für alle Straßenbauentscheidungen in der Zukunft sein. Herausgekommen ist eine Mischung aus Bestandsanalyse, Märchenstunde und Wunschkonzert.

Konkrete Vorschläge für eine Optimierung des Personennahverkehrs sind gut. Radwege sind auch in Ordnung. Es kann aber nur schöngefärbtes Wunschdenken sein, darauf zu hoffen, dass sich ein Bewohner aus dem Ortsteil Rhen auf sein Rad schwingt, um auf exzellent ausgebauten Radwegen zum Einkaufen nach Ulzburg zu fahren. Wer einen SUV in der Garage hat, wird Aldi vermutlich nicht per Bus erreichen wollen.

Natürlich gehören derartige Vorstellungen in ein Gesamtkonzept. Aber diese Ideen hätte ein phantasiebegabter Kommunalpolitiker auch haben können. Extrem erstaunlich war die wenig selbstbewusste Präsentation des Konzeptes während der Ausschusssitzung. Als hätten die Gutachter die Kritik geahnt, agierten sie kleinlaut und ließen sich durch Zwischenfragen aus dem Konzept bringen.

Henstedt-Ulzburgs Politiker, die ja für viele hausgemachte Verkehrsprobleme selbst verantwortlich sind, werden sich durch ein solches Gutachten nicht belehren lassen.