Eigentlich sind sie ja ziemlich beste Freunde, der Jogi und der Klinsi.

Aber Fußball verändert eben alles. Da kämpft plötzlich Bruder gegen Bruder (siehe Boateng vs. Boateng) oder ein Bundesterrier gegen sein Vaterland (Berti Vogts) – von der plötzlichen Gegnerschaft Jogis und Klinsis ganz zu schweigen. Das zieht Kreise bis in den Wilden Westen oder vielmehr bis in das, was davon übrig geblieben ist: Die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg. Das Spiel Deutschland gegen Ghana verfolgten Winnetou (Jan Sosniak) und Old Shatterhand (Wayne Carpendale) noch gemeinsam beim Public Viewing bei Möbel-Kraft. Ab sofort jedoch ruht die Blutsbrüderschaft zwischen dem Ur-Amerikaner und dem Renommier-Germanen. Auf dem fiktiven „Llano Estacado“ in der Kalkberg-Arena meucheln die Bösen ungebremst alle Guten, weil sich die edle Rothaut und sein ex-Kumpel, der Dr. Steelhammer deutscher Jugendliteratur, nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen können, sondern sich bis Donnerstag, 21 Uhr, nur gegenseitig belauern. Dabei versuchen sie heimlich, sich gegenseitig die Gefolgsleute von der Fahne zu luchsen. Shatterhand verspricht Jermaine Jones im Falle einer Rückkehr zum DFB ein paar neue Stammes-Tattoos. Winnetou lockt Miro Klose mit ewigen Jagdgründen im Rentnerparadies Florida. Erst unmittelbar zum Anpfiff der Partie Deutschland gegen die USA werden die Protagonisten bemerken, dass nur die Patronen zählen, die bereits in den Flinten stecken. Und wie das ausgeht, wissen wir alle – weshalb wir uns auch gar keine Sorgen machen: Henrystutzen gegen Silberbüchse 25:2.