„20 Spiele, 15 Kisten – ist schon nicht schlecht“, befand Miro Klose im Interview nach dem Spiel gegen Ghana. Von wegen – ich schaffe eine Kiste pro Spiel, dachte dabei so mancher Fan zu Hause mit Blick auf die persönliche Getränkestatistik.

Noch weitaus rekordverdächtiger sind allerdings die japanischen WM-Schlachtenbummler. Während es anderswo offenbar für jeden Besucher zum konsensfähigen Stadion-Verhaltenskodex gehört, das unmittelbare Umfeld des Sitzplatzes schlimmer zu vermüllen als eine RTL-II-Messie-Wohnung, verblüffen die japanischen Fans den Rest der Welt mit einer ungewöhnlichen Variante: Nach Spielabpfiff zücken sie Mülltüten und säubern die Ränge. So sei man das von zu Hause her schließlich gewohnt. Chapeau, kann man nur sagen. Und das, obwohl sich die japanische Mannschaft bislang eher erbärmlich durch die Vorrunde gurkt. Sollte das Team demnächst aus dem Turnier scheiden, wird es in den Arenen wieder so sein wie immer – dreckig.

Die japanischen Fans sollte man jedoch künftig auch bei uns bei jeder Großveranstaltung fest einplanen. Schlager-Move, Alstervergnügen, Kieler Woche. Jedes Mal eine schmutzige Herausforderung für die jeweilige Stadtreinigung, stets auf Kosten der Steuerzahler. Ab jetzt gilt: Das Finale des jeweiligen Events bildet nun immer eine Darbietung japanischer Künstler/Sportler/Sensationen. Egal was, Hauptsache, es zieht genügend Japaner an, die hinterher ihre Mülltüten zücken. Danach ist es so aufgeräumt, dass man wahrscheinlich nicht mehr nach Hause findet, weil man seine Stadt nicht wiedererkennt.