Der Verein Eine Welt für Alle bietet mittlerweile auch Lehrerfortbildung in Nachhaltigkeit und Umwelt an. Jetzt feiert der Verein seinen 20. Geburtstag

Norderstedt. Sie holten den Kaffee „FAIRflixt goot!“ in die Stadt. Das war im Dezember 2003. Zehn Jahre später hatte der Norderstedter Weltladen 16Tonnen dieses fair gehandelten Kaffees verkauft. Im Februar 2011 wurden sie mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. Im Mai 2013 starteten sie die Lehrerfortbildung in Sachen Umwelt, aktuell veranstalten sie mit dem städtischen Kulturbüro das Projekt „Wir für Afrika“ mit vielen Benefiz-Aktionen. Jetzt feiern die Mitglieder des Norderstedter Kulturträgers den 20. Geburtstag ihres Vereins Eine Welt für Alle. Im Juli 1994 eröffneten sie im Malereifachgeschäft Dalmann am Harksheider Markt den ersten Weltladen.

„Unser Motto war stets das, was ein Bauer der sogenannten Dritten Welt einmal sagte: Wenn ihr uns faire Preise zahlt, könnt ihr eure Amosen behalten“, sagt Franz Maletzke, Gründer und Vorsitzender des Vereins. In der letzten Jahreshauptversammlung wurde Maletzke wie alle anderen Vorstandsmitglieder im Ehrenamt bestätigt.

„Ich habe ein Helfer-Syndrom“, sagt Gunther Warnecke, ebenfalls Vorstandsmitglied. Der Arzt suchte nach seiner Pensionierung vor acht Jahren nach einer neuen Herausforderung. Im Amt bestätigt ist auch Susanne Reiländer, die ebenfalls schon immer in Sachen Umwelt unterwegs war, auch politisch in der Norderstedter Stadtvertretung. „Seit drei Jahren bin ich beim Weltladen dabei, denn jetzt habe ich endlich Zeit, etwas ehrenamtlich zu machen“, sagt Reiländer.

Der Weltladen an der Rathausallee 42 handelt mit fair hergestellten Produkten von Accessoires über Handtaschen, Naschwerk, Spielzeug bis zu Wein und Zierrat für die Wohnung. Donnerstags zu Wochenmarkt-Ende gibt der Verein einmal im Monat Konzerte unterm Sonnenschirm. Meistens treten die Künstlerinnen und Künstler für eine geringe Gage und ein Dankeschön aus dem Weltladen auf. Spenden sind daher stets willkommen.

„Wir wollen auf unsere Arbeit aufmerksam machen und dazu beitragen, dass die Menschen in der sogenannten Dritten Welt wirtschaftlich gesichert und menschenwürdig leben können“, sagt Maletzke.

„Wir freuen uns, dass es zunehmend ein verändertes Konsumentenverhalten gibt, und dass immer mehr Menschen auf ein gerechtes Kosten-Leistungs-Verhältnis achten“, sagt Maletzke. Mittlerweile habe sich der Weltladen an der Rathausallee gut etabliert, und die Gewinne aus dem Verkauf können an Projekte in Afrika, Lateinamerika und Südasien gegeben werden.

„Wichtig ist uns auch die Fortbildung unserer Mitarbeiter im Weltladen, damit sie grundlegend über fairen Handel, Nachhaltigkeit und die Ökonomie in der Dritten Welt informieren können“, sagt Maletzke. Zudem arbeitet der Verein mit anderen Institutionen und Vereinen wie dem städtischen Kulturbüro, Norderstedt Marketing, der Stadtbücherei, der Buchhandlung am Rathaus zusammen, hat an einigen Schulen einen Fair-Trade-Point einrichten können und kann Schülern Praktikantenstellen anbieten. Eine Bitte hat der Vorstand allerdings: „Wir brauchen dringend mehr Mitglieder, die auch aktiv an Veranstaltungen mitwirken wollen“, sagt Franz Maletzke. Damit es in den nächsten 20 Jahren weiter kontinuierlich bergauf geht mit dem Fair Trade.