Das Absterben von Rosskastanien wird in Deutschland seit den 1990er-Jahren beobachtet, in Henstedt-Ulzburg mussten jetzt erstmals Bäume gefällt werden.

Henstedt-Ulzburg. Am Wanderweg Bahnhofstraße war bereits vor einiger Zeit festgestellt worden, dass jüngere Kastanien im Kronenbereich abzusterben beginnen. Das Pflanzenschutzamt bestätigte, dass die Bäume von dem Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi infiziert sind.

In Europa wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts zunächst in den Niederlanden ein ungewöhnlich heftiges Sterben von Rosskastanien beobachtet, das ebenfalls mit diesem Bakterium in Verbindung gebracht wurde. In den folgenden Jahren erfolgte der Nachweis in weiteren europäischen Staaten. In Deutschland erfolgte die erste Beschreibung der Krankheit 2008. Gegen das Bakterium und dem mit der Bakteriose oft einhergehenden pflanzenschädigenden Pilz gibt es bis jetzt keine wirkungsvollen Möglichkeiten der Bekämpfung. Die befallenen Rosskastanien zeigen ein partieweises Absterben der Krone, kleine blutende Flecken am Stamm bis zur Krone, teilweise auch blutende Stellen an den Hauptästen und eine Verfärbung unter der Rinde. Von den ersten Anzeichen der Krankheit bis zum völligen Absterben vergehen etwa zweieinhalb Jahre.

Die bereits abgestorbenen Bäume werden von den Mitarbeitern des Baubetriebshofes gerodet. Nach einer besonderen Standortvorbereitung werden die entfernten Bäume durch andere ersetzt. Zusammen mit dem Pflanzenschutzamt wird ermittelt, welche Bäume an diesen Standorten nachgepflanzt werden können.