Gruppe von Männern soll die 15- bis 17-Jährigen in der Rutsche überfallen haben. Kripo ermittelt

Norderstedt. Kein Erlebnisbad in der Region ist derartig beliebt wie das Norderstedter Arriba, gerade an den Wochenenden tummeln sich hier Tausende von Besuchern. Bademeister, Rettungsschwimmer und Sicherheitsdienst sind dann gefragt, das Gelände im Blick zu haben. Doch was am vergangenen Sonntag gegen 18.15 Uhr in dem Tunnel der beliebten, 115 Meter langen Wasserrutsche „Magic Eye“ geschah, ist nun Gegenstand von Ermittlungen der Kriminalpolizei.

Eine Gruppe junger Männer, 17 bis 32 Jahre alt, soll dort in einer dunklen Kurve mit Reifen eine Blockade errichtet haben, um dann fünf Mädchen zu überfallen. Dies berichtet die „Bild“-Zeitung. Sie seien belästigt und begrapscht worden, so der Vorwurf der 15 bis 17 Jahre alten Teenagerinnen gegenüber der Polizei. Die Tatverdächtigen bestreiten das.

Die Arriba-Security übergab die Männer der Polizei. Diese bekam zur Auswertung zudem Videoaufnahmen aus dem Bereich der Rutsche. Da sämtliche Beteiligten aus Hamburg stammen, ist die Kripo der Hansestadt nun zuständig für den Fall.

Um welchen Straftatbestand es sich letztlich handeln könnte, werden die Vernehmungen ergeben – möglich wäre ein Verfahren wegen einer Beleidigung auf sexueller Basis oder auch wegen sexueller Nötigung.

Ähnliche Fälle, wenn auch nicht immer in dieser extremen Form, hat es bereits in der Vergangenheit im Arriba, aber genauso in anderen Schwimmbädern der Region gegeben, wie die Polizei bestätigte. „Wir tun wirklich jeden Tag alles dafür, um so etwas zu verhindern“, sagt Arriba-Manager Ruud Swaen. „Selbst unser Reinigungspersonal ist extra geschult, im Umkleidebereich zu schauen, ob etwas Verdächtiges passiert.“ Wer erwischt wird – ob Sexualstraftäter, Dieb, Spanner, Kiffer oder Randalierer –, bekommt ein Hausverbot. „Die Polizei rufen wir bei jedem Zwischenfall“, so Swaen.

Letztlich geht es also darum, schnell reagieren zu können. Auch ein sensibler Umgang mit Betroffenen ist nötig. Wie die Arriba-Angestellten besuchen auch die Mitarbeiter der Roland-Oase in Bad Bramstedt spezielle Seminare. „Selbst wenn wir Aushilfen haben, wird denen genau gesagt, was zu tun ist“, sagt der dortige Betriebsleiter Hanspeter Kalusok. „Wenn wir Besucher haben, die verhaltensauffällig sind, bekommen die beim ersten Mal einen Tag, beim zweiten Mal eine Woche Badeverbot und beim dritten Mal Hausverbot.“