Es gab viele Beschwerden über die mangelnde Hygiene in öffentlichen Gebäuden

Henstedt-Ulzburg. Vor rund zehn Jahren wurde in Henstedt-Ulzburg Tabula rasa gemacht. Die Gemeinde trennte sich von öffentlichen Einrichtungen, von Heizungsanlagen, von Straßenlaternen und auch von Reinigungskräften. Alles, was den Haushalt nach Ansicht der Politiker unnötig belastete, wurde in private Hände vergeben. Diese Philosophie hat sich zumindest in Teilbereichen überholt. Politiker von heute wundern sich über die Entscheidungen von damals, denn inzwischen haben sich Nachteile bemerkbar gemacht, die im Zuge der Verkaufseuphorie kaum bedacht wurden.

Ohne es öffentlich bekannt zu machen, wurden Uhren zurückgedreht – zum Beispiel beim Reinigungspersonal. Denn inzwischen hat sich gezeigt, wie nachteilig es sein kann, wenn für die Reinigung von öffentlichen Gebäuden – zum Beispiel Kindergärten und Schulen – Fremdfirmen zuständig sind. Immer häufiger gab es Beschwerden, weil Gebäude nicht sauber genug waren. Die Gemeinde hat jetzt einen Gebäudereinigungsmeister und Reinigungspersonal eingestellt, um einige Kindergärten und Schulen auf eigene Kosten zu reinigen. Dazu wurden Geräte im Werte von 47.000 Euro angeschafft.

Die Gemeinde spart 100.000 Euro ein, die bisher an Fremdfirmen gezahlt wurden. Auf der Sollseite werden die Gehälter verbucht. „Die Wirtschaftlichkeit steht aber nicht im Fokus“, sagt Jörn Mohr, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt. Bei guten Erfahrungen soll das Modell auf die anderen öffentlichen Gebäude der Gemeinde ausgeweitet werden – davon gibt es etwa 40 in Henstedt-Ulzburg.