Norderstedter Heimatforscher Peter Reimann wurde zum „Schmuggler des Jahres 2014“ ernannt

Norderstedt. Er zieht und zieht, und die Kinder staunen. Fakir Jadoo holt ein schier endloses Band aus seinem Mund. Er ist ein Straßengaukler, der Zuschauer zu sich auf den indischen Teppich holt und seine Scherze treibt. Zum Vergnügen der Zuschauer.

Jadoo war einer der vielen Kleinkünstler, die das Mittsommerfest am Schmuggelstieg in eine Open-Air-Bühne verwandelten. Wie Jadoo so wurde auch Marco Assmanns Flohzirkus gestürmt. Der Zirkuswagen konnte die kleinen und großen Leute kaum fassen, sodass Assmann mit seinen echten Flöhen einige Zusatz-Vorstellungen gab. Der Flohzirkus ist eine kleine Sensation, denn er ist in Europa der einzige Wander-Flohzirkus. „Hier ist eine wundervolle Amtosphäre“, sagte Clown Ralf. „Ein harmonisches Fest“, ergänzte Clownin Monique. „Hier herrscht nicht so ein aufgeregtes Gedränge wie sonst auf Gauklerfesten“, sagte Fakir Jadoo.

Zum Fest am Schmuggelstieg gehört traditionell die Auszeichnung des „Schmuggler des Jahres“. In diesem Jahr zeichnete die Interessengemeinschaft Ochsenzoll den Vorsitzenden des Norderstedter Heimatbundes, Peter Reimann, mit dem Titel aus, der für Schlitzohrigkeit, Gradlinigkeit und das beharrliche Engagement für andere Menschen steht. In puncto Beharrlichkeit sei Reimann ein Meister seines Fachs, sagte Günter Bade vom Reiterhof Nordpol in seiner Laudatio. Der Preisträger sei bekannt dafür, nicht nur ein- oder zweimal, sondern auch drei- oder viermal im Rathaus anzuklopfen, wenn er ein Projekt durchsetzen wolle.

Reimann zog 1972 mit seiner Familie nach Norderstedt und begann, sich mit der Geschichte der vier Ursprungsdörfer zu beschäftigen. Seit zehn Jahren ist er Vorsitzender des Heimatbundes. Besondere Beharrlichkeit und Ausdauer stelle Reimann auch immer wieder bei der Zusammenstellung des Jahrbuchs unter Beweis, sagte Bade.

„Am Freitagabend hat uns die WM das Publikum abgezogen, am Sonnabend war es gut gefüllt, eine tolle Atmosphäre mit Reggae-Band, Cocktail-Bar und frischer Pasta“, sagte Tobias Mährlein von der Interessengemeinschaft. Es habe sich gelohnt, das Fest von Anfang Mai in den wärmeren Juni zu verlegen. „Nächstes Jahr gibt es eine Neuauflage, vielleicht rücken wir dann direkt an die Kreuzung Ohechaussee, damit auch jeder sieht: Hier ist was los“, sagte Mährlein.