300 Sammler trafen sich bei der ultimativen Panini-Tauschbörse des Abendblatts beim HSV-Tischfußball-Zentrum

Maike Mumm sammelt Panini-Fußballbilder und klebt sie fein säuberlich in ihr Album. An dieser Methode hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Aber die 35-jährige Norderstedterin geht mit der Zeit: Während der Abendblatt-Tauschbörse auf den Gelände des ehemaligen Lindenhofes am Rande des HSV-Geländes an der Ochsenzoller Straße war sie wahrscheinlich die einzige, die keine lange Liste dabei hatte, sondern sich voll und ganz auf ihr Handy verließ. Sie hatte sich die Panini-App heruntergeladen und konnte quasi auf Knopfdruck in sekundenschnelle erkennen, welche Bilder ihr fehlen und ob die zum Tausch angebotenen Bilder auf ihrer Fehlliste auftauchen.

Aber schließlich war es ja vollkommenen egal. Ob mit handgeschriebener oder ausgedruckter Liste – Spaß hatten alle an der Veranstaltung, die rund 300 Sammler anlockte. Für Maike Mumm war es ein sehr ergiebiger Tag: Mit 200 Tauschbildern war sie zum Lindenhof gekommen, am Ende der vierstündigen Tauschbörse hatte sie zwar noch ein paar Lücken in ihrem Album, aber die waren sehr, sehr überschaubar. „Es hat sich gelohnt“, sagte sie und ging hocherfreut nach Hause. Sie ist froher Hoffnung, dass es ihr bis zum Ende der Fußball-WM gelingt, das Sammelalbum vollzubekommen.

Astrid Huntenburg aus Nahe war mit ihren vier und sechs Jahre alten Söhnen Lasse und Bjarne zur Tauschbörse gekommen. Die offiziellen Sammler sind zwar eigentlich die Söhne, aber die Mama hatte ebenso viel Spaß an der Aktion, die übrigens unter Partypavillons an langen Biertischgarnituren stattfand. Sie ging „halbprofessionell“ vor und hatte eine lange Exel-Liste mitgebracht. 100 Bilder hatten die Huntenburgs mit zur Tauschbörse gebracht, 70 davon konnten sie eintauschen und damit viele Albumlücken auffüllen. Familie Huntenburg erlebt ihre Sammelpremiere – und Mama Astrid war sehr überrascht, als sie feststellen musste, wie viele Bildertüten sie kaufen muss, um eine halbwegs passable Sammlung vorweisen zu können.

Es ging also munter und lebhaft zu an den Börsentischen. Abendblatt-Panini-Fee Jessica stellte knifflige Fußballfragen und verteilte für jede richtige Antwort Gratis-Bilder. Die waren natürlich heiß begehrt.

Wer etwas Abwechslung vom anstrengenden Tauschgeschäft benötigte, konnte kurz um die Ecke gehen und eigene fußballerische Künste demonstrieren. Mit dem Softball durch das offene Fenster des Abendblatt-Smarts schießen – das war die Aufgabe, die sich als gar nicht so einfach herausstellte. Ein Smart ist klein, das Beifahrerfenster noch kleiner, der Ball aber überraschend groß. Immerhin waren unter den Teilnehmern einige, die viel Geschick offenbarten und das fast Unmögliche möglich machten. Genau 27 der vielen Teilnehmer schafften das Kunststück und platzierten den leichten Ball, dessen Flugbahn nur sehr schwer zu berechnen war, im Inneren des Minifahrzeugs.

Je einen Adidas-Ball gewannen Julius Adolf aus Norderstedt, Linus Specht aus Norderstedt, Timo Raschke aus Norderstedt und Kilian Jung aus Langenhorn.

Im Lindenhof, der seit einiger Zeit ein Treffpunkt für Tischfußballer ist und offiziell als HSV-Tischfußball-Zentrum fungiert, konnten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene derweil an einem Kickerturnier beteiligen, das sogar vom NDR-Fernsehen aufgenommen wurde. Gewonnen haben Fabian Körner und Felix Horn im Endspiel gegen Manuel Körner und Bjarne Draz. Dazu gab es Würstchen und kühle Getränke, die vom Chef des Tischfußball-Zentrums, Henning Ramcke, und seinem Team bereitgehalten wurden.

Für die meisten Besucher der Abendblatt-Panini-Börse war die Veranstaltung auf historischem HSV-Grund ein gelungener und zudem sehr heißer Auftakt der bevorstehenden Fußball-WM in Brasilien.