Gesundes Denken und Handeln darf nicht an der Landesgrenze enden.

Ein schlauer Satz, den der Staatssekretär Frank Nägele abseits der Sitzung am Donnerstag sprach. Auf der Grenzlinie zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein sollte er in beiden Richtungen gelten.

Hamburg sollte anerkennen, dass 43.000 Starts über Norderstedt zu üppig und eine zu heftige Belastung der Bürger sind. Die Hansestadt sollte einsehen, dass ein ruhiger Sonntag im Monat für die Norderstedter Anrainer des Flughafens Fuhlsbüttel nicht zu viel verlangt ist. Und auch eine geringere Belastung in den frühen und späten Randzeiten sollte machbar sein.

Umgekehrt sollten die Schleswig-Holsteiner und besonders die Norderstedter nicht vergessen, welchen immensen positiven Effekt der Flughafen für ihre Region hat. Unternehmen siedeln sich nicht in Norderstedt an, weil sie die Regentrude so hübsch finden oder den Nordport so idyllisch. Die logistisch kurzen Wege zum Flughafen locken große Arbeitgeber nach Norderstedt. Fuhlsbüttel ist also nicht nur der Hamburger Flughafen, er ist auch der Norderstedter Flughafen.

Die Betonung der Gemeinsamkeit in den Lärmschutzbemühungen, das Bestreben, den Fluglärm als das grenzüberschreitende Problem zweier Bundesländer zu begreifen, die beide ohne diesen Flughafen nicht auskommen – das ist der richtige Weg. Und auch der einzige, der für Norderstedter Ohren Linderung verspricht.