Der Standort für eine Konzert- und Sporthalle mit 3500 Plätzen wird noch nicht verraten. Zuletzt hat sich in Nützen die Politik mit einer Anfrage befasst

Kreis Segeberg . Die Multifunktionsarena im Kreis Segeberg kommt. Davon ist zumindest Kurt Göttsch überzeugt, und er hat auch eine konkrete Vorstellung davon, wo die Halle stehen soll. Der Immobilien-Consultant ist gemeinsam mit dem Immobilienkaufmann Karsten Placke, beide aus Henstedt-Ulzburg, von einer Investorengruppe beauftragt worden, bei der Grundstückssuche für die geplante Halle zu helfen. Zudem berät er die Investoren, die derzeit noch nicht bekannt sind, in „immobilien-wirtschaftlichen Fragen“ und unterstützt sie dabei, das Baurecht zu bekommen.

Seit im vergangenen Jahr die Pläne zum ersten Mal in der Öffentlichkeit diskutiert wurden (das Abendblatt berichtete), ist Göttsch nun nach eigener Aussage einen erheblichen Schritt vorangekommen. Der Standort der Halle soll sich nach Marktstudien in der Region zwischen Quickborn, Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen befinden. Davon war allerdings bereits im vergangenen Jahr die Rede – und auch heute wird nicht mehr verraten. Göttsch sagt aber auch: „Wir befinden uns im Gespräch über ein Grundstück, das wir in die engere Wahl genommen haben.“ Allerdings habe er der Investorengruppe versichert, keine weiteren Informationen herauszugeben.

Fest steht, dass die Halle nicht in Henstedt-Ulzburg errichtet werden soll

„Wir sind heftig am Arbeiten“, sagt Kurt Göttsch lediglich und widerspricht damit nachdrücklich kritischen Aussagen vom vergangenen Jahr, insbesondere aus seiner Heimatgemeinde Henstedt-Ulzburg, wonach die geplante Halle mit etwa 3500 Plätzen nicht mehr als eine Fata Morgana sei. Die Halle soll für Konzerte, Theater, Comedy, Messen, Kongresse, Tagungen, Firmenfeiern, Bürgerbälle und Sportveranstaltungen genutzt werden.

Über den Standort, den die Investoren im Blick haben, kann weiter nur spekuliert werden. Bekannt ist bislang nur, dass Henstedt-Ulzburg aus dem Spiel ist. Dies wurde der Gemeinde schriftlich mitgeteilt. Andere Orte hatten im vergangenen Jahr ihr Interesse als möglicher Standort bekundet, genauere Angaben gab es bislang nicht. Nun wurde öffentlich, dass es zumindest eine Anfrage für das Gelände des neuen Gewerbegebiets der Gemeinde Nützen bei Kaltenkirchen direkt an der Autobahn 7 gegeben hat.

Dort soll unter anderem im Zuge der Verbreiterung der Autobahn eine Autobahnmeisterei entstehen, hierfür liegt bereits ein Bebauungsplan vor. Weiter geplant ist das Gebiet gegenüber von Dodenhof noch nicht, aber Nützens Bürgermeister Klaus Brakel bestätigt auf Anfrage des Abendblatts, dass es Gespräche gegeben habe. Diese seien aber sehr vage, Aussagen über seine Gesprächspartner und mögliche Investoren gibt Brakel nicht, spricht aber für die „Konzerthalle“ von einer Kapazität von 3500 bis 4000 Plätzen. Die Landesplanung könne sich die Ansiedlung einer solchen Halle grundsätzlich vorstellen. Allerdings müsse hierfür noch eine Einzelfallprüfung erfolgen, so Bürgermeister Brakel.

Sport spielt im Betreiberkonzept offenbar nur eine untergeordnete Rolle

Zum Standort Nützen wollte sich Kurt Göttsch nicht äußern. Er zeigte sich allerdings überrascht, dass die Anfrage öffentlich behandelt wurde. Genaueres könne er frühestens im Juli sagen, allerdings habe man bereits einen Architekten erste Vorplanungen für den Standort vornehmen lassen. Derzeit machen sich die Investoren – neben der Klärung des möglichen Standorts sowie des Baurechts – nach Göttschs Aussage Gedanken über die Betreibergesellschaft und den Businessplan. Dabei werde der Schwerpunkt auf Konzerte, Events, Messen und anderen Veranstaltungen liegen, Sport spiele nur eine Nebenrolle. Natürlich könne man in der Halle dann auch Handball spielen, sagt Göttsch.

Die „Frogs“ aus Henstedt-Ulzburg, die derzeit nach dem sportlichen Aufstieg auf die Lizenzerteilung für die zweite Handball-Bundesliga warten, waren im vergangenen Jahr als möglicher Nutzer genannt worden. Die Basketballer von den Hamburg Towers, die im Herbst in der zweiten Liga starten wollen, werden hingegen nicht in der geplanten Halle spielen, sie haben sich für Wilhelmsburg entschieden.