Eine Glosse von Fabian Schindler

Ich habe es getan. Ich habe „angegrillt“. Wenn das Wetter gut ist, muss gebruzzelt werden, was die Kohle hergibt. Grillen ist ein Riesenspaß, wenn es in einer „Fleischfresser-Runde“ stattfindet. Doch wenn die Vegetarier- Fraktion dazukommt, wird es anstrengend. Denn statt knackiger Würstchen oder saftiger Steaks blockieren dann fade Zucchinis, schrumpelige Paprika, dröge Auberginen, geschmackloser Tofu und – ganz schlimm – Grillkäse den Grillrost.

Nein, ich habe nichts gegen Gemüse, erst recht nicht gegen Zucchini, Paprika und Auberginen. Die mag auch ich – aber nicht parallel auf meinem Grill, wenn da eine Wurst hin soll. Auf meinen Schwenkgrill passt so einiges rauf, doch wenn die Gemüse- Orgie – übrigens fast immer von Frauen initiiert – losgeht, ist kaum noch Platz für meine männlich-kernigen Bratwürschtl. Und das olle Gemüse will und will einfach nicht gar werden. Ewig blockiert es die heiße Glut. Meine männlichen Mitgriller schauen böse, sie wollen Fleisch. Ich hab aber nur halbgares Gemüse zu bieten.

Wenn endlich das gare Schrumpel- Gemüse zu Tisch kommt, ist der Grill von den Damen schon wieder mit „Supi! Grillkäse!“ zugekleistert. Und der nervt. Denn die Grillkäsescheiben sind immer so dimensioniert, dass mit hundertprozentiger Sicherheit Grillkäse zwischen dem Grillrost durchflutscht und in der Kohle landet.

Frau jammert, will Käse. Der ist aber tot. Wer ist schuld? Natürlich ich. Ich hätte nicht aufgepasst. Und der Grill sei ja – na logo – Männersache.