Nachwuchsreporter aus der Region können sich ab sofort für das Projekt des Hamburger Abendblatts bewerben

Wie arbeiten Reporter? Wie führen Journalisten Interviews, und worin unterscheiden sich Nachricht, Bericht und Reportage? Wie schreibt man einen Kommentar? Das Hamburger Abendblatt zeigt es auch in diesem Jahr Schülerinnen und Schülern aus Hamburg und der Region. Lehrer können sich jetzt für die Aktion „Schüler machen Zeitung 2014/2015“ bewerben.

Das Gemeinschaftsprojekt des Abendblatts, der Haspa Hamburg Stiftung, der Schulbehörde und der Agentur Promedia Maassen ermöglicht Schulkassen und Kursen in diesem Jahr zum 20. Mal, sich im Herbst sechs Wochen lang mit dem Thema Zeitung – gedruckt, als E-Paper und online – zu beschäftigen. Dazu zählen Besuche der Abendblatt-Redaktion sowie die Recherche und das Schreiben von eigenen Artikeln. Diese erscheinen gedruckt auf Sonderseiten im Hamburger Abendblatt und sind im Internet auf www.abendblatt.de zu lesen.

Die Haspa Hamburg Stiftung wird den Schülern zudem während des Projektzeitraums vom 3. November bis zum 13. Dezember 2014 spannende Themen und Termine anbieten.

Über das Engagement als Partner des Projekts sagt Harald Vogelsang, Vorstandsvorsitzender der Haspa Hamburg Stiftung: „Die Förderung der Bildung ist uns ein großes Anliegen. Neben dem Hamburger Lehrerpreis und dem Hamburger Bildungspreis engagieren wir uns auch mit unseren Stiftungen. Mit der Haspa Hamburg Stiftung sind wir in der Leseförderung aktiv mit Projekten wie Schüler machen Zeitung.“

Die Lehrer erhalten von der Agentur Promedia Maassen detailliert aufbereitete Unterrichtsmaterialien mit Anregungen, wie sie das Thema Tageszeitung in verschieden Unterrichtsfächern und fächerübergreifend einsetzen können.

In drei Lehrerseminaren wird das Projekt vor- und nachbereitet. Beteiligen können sich Lehrer und Schüler aller Schulformen mit Klassen der Jahrgangsstufen neun bis elf. In diesen Tagen bekommen alle weiterführenden Schulen in der Stadt Hamburg und im Umland Informationen und ein Anmeldeformular zugeschickt.

Bereits mehrfach haben Schüler aus dem Kreis Segeberg mit großem Erfolg an der Aktion teilgenommen. Timo Wedemeier vom Norderstedter Coppernicus-Gymnasium gehört bei „Schüler machen Zeitung 2013“ zu den zehn besten Autoren und wurde dafür von einer Jury, bestehend aus Projektpartnern, Pädagogen, Redakteuren und einem Schüler, geehrt.

1600 Schüler aus 61 Klassen und Kursen hatten an der 19. Abendblatt-Aktion teilgenommen. Etwa tausend Texte schickten sie ans Abendblatt. Viele Schüler schrieben über eigene Schicksale und Erlebnisse.

Timo Wedemeier hat lange mit seinem 80-jährigen Großvater Friedhelm Thiedig gesprochen und sein Schicksal als politischer Häftling in der DDR im Jahr 1952 aufgeschrieben. Seine Reportage begann mit den Worten „Mit 19 Jahren fängt für die meisten von uns das selbstbestimmte Leben erst so richtig an. Als mein Großvater, Friedhelm Thiedig, 19 Jahre alt war und in der ehemaligen DDR studierte, landete er in Untersuchungshaft, ohne zu wissen, für wie lange.“ Thiedig hatte sich in Halle einer studentischen Widerstandsgruppe angeschlossen und eine aus dem Westen eingeschmuggelte regimekritische Zeitung verteilt. Eindrucksvoll schildert der Schüler, wie sein Großvater die unmenschlichen Haftbedingungen überstand und kurz nach seiner Entlassung in den Westen ging.

Wer an „Schüler machen Zeitung“ teilnehmen möchte, sollte sich per Mail unter norderstedt@abendblatt.de an die Redaktion wenden oder Redaktionsleiter Frank Schulze direkt anrufen. Seine Telefonnummer lautet: 040/300620107.