Seit fünf Jahren treffen sie sich jedes Jahr. Denn diejenigen, die vor 60 Jahren die Immenhorstschule mit der mittleren Reife verlassen haben, werden weniger.

Norderstedt. 22 von 33 haben sich bei der Jagdhütte am Hasenmoorweg in Norderstedt getroffen, um die alten Zeiten aufleben zu lassen. Im Schnitt 77 sind die Männer und Frauen inzwischen, die als Pioniere in die Schulgeschichte eingehen. „Wir waren die ersten, der Aufbauzug der künftigen Mittelschule“, sagt Traute Gärtner, die das Treffen mit einer Handvoll Mitstreiterinnen wieder organisiert hat.

Für die kunstvoll gestaltete Einladung zeichnet eine Frau verantwortlich, die schon zu Schulzeiten als Künstlerin galt: Hanna Wiesel hat auch tatsächlich mit ihrem Talent Geld verdient und als Grafikerin gearbeitet. Die Organisatorin hatte es „mehr mit den Zahlen“, nicht nur die Jungen konnten Mathe. Die Schüler kamen aus Glashütte, Tangstedt, Wilstedt und Harksheide. Die neue Schule wurde nötig, da viele Kriegsflüchtlinge in der Region eine neue Heimat fanden, die Bevölkerung im Norderstedter Raum stieg nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sprunghaft an.

Auch nach der Schulzeit blieben viele hier, einige sich sogar weiterhin treu. Aus Klassenkameraden wurden Freunde. „Mit ein paar ehemaligen Mitschülerinnen treffe ich mich regelmäßig“, sagt Traute Gärtner. Da geht es weniger um das Damals, das Heute dominiert, die Geschichten rund um die Enkel zum Beispiel, die berichten, wie Schule heute funktioniert. Wie sich Frontalunterricht aufgelöst hat, in Gruppen und individuell gearbeitet wird. „Na ja“, sagt Hanna Wiesel, „und dann reden wir natürlich auch über Krankheiten“. Die mögen ja da sein, aber wer die Runde der Ehemaligen erlebt, stellt fest: Fröhlich sind sie noch immer, gelacht wird viel, und das Glas Sekt schmeckt auch.