39-Jähriger aus Hartenholm erhält aufgrund seiner schlechten Sozialprognose keine Bewährung

Kreis Segeberg. Mit mehreren Einbrüchen in Häuser und Wohnungen in Bad Segeberg und Umgebung musste sich jetzt das Schöffengericht in der Kreisstadt unter Vorsitz von Richterin Sabine Roggendorf befassen. Auf der Anklagebank saß der 39-jährige Pole Sebastian W. aus Hartenholm, der seit acht Jahren in Deutschland lebt und bis zu seiner Entlassung Anfang letzten Jahres für eine Baufirma in Todesfelde arbeitete.

Der Angeklagte begann seine Einbruchserie Anfang 2012, als er in ein Einfamilienhaus in Wahlstedt durch das von ihm aufgehebelte Badezimmerfenster einstieg.

Er durchwühlte Schränke, riss Schubladen auf, zertrümmerte Schrankteile und Geschirr und stahl zahlreiche Elektrogeräte wie Kameras, Spielekonsolen und Notebooks sowie Schmuck und mehr als 2000 Euro Bargeld. Anschließend machte sich der Täter mit dem VW-Polo der Hauseigentümer aus dem Staub.

Besonders erschütternd ist der im November 2012 folgende Einbruchsfall, denn der Täter stieg nicht nur in das Einfamilienhaus in Hartenholm ein, er verwüstete zusätzlich die gesamte Einrichtung des Hauses und sorgte für einen Wasserschaden, der die gesamte Einrichtung samt Mobiliar und Teppichen zerstörte.

Richterin Sabine Roggendorf hat die Hauseigentümerin als Zeugin geladen. Unter Tränen schildert sie ihr Entsetzen beim Anblick dieser Verwüstungen. Ein Vierteljahr musste die Familie in einem Feuerwehrhaus unterkommen bis die Schäden in Höhe von 80.000 Euro beseitigt waren.

Als der Täter im Februar 2013 wieder vor dem Haus auftauchte, erkannten ihn die Söhne der Zeugin. Der Angeklagte war nämlich mit dem beim Einbruch gestohlenen Skoda in eine Radarfalle geraten und auf dem Bild, das man den Einbruchsopfern in die Hand gegeben hatte, deutlich zu erkennen. Die Zwillinge notierten beim Wiedererscheinen des Täters dessen Autokennzeichen. Sebastian W. wurde aber nicht nur deshalb als Täter ermittelt. Er hatte nämlich an einem am Tatort zurückgelassenen Werkzeug und in beiden gestohlenen Fahrzeugen zahlreiche DNA-Spuren hinterlassen. Der Angeklagte gibt vor dem Segeberger Schöffengericht als Grund für seine Zerstörungswut an, er sei „auf Droge“ gewesen.

Seine Einbruchserie setzte der Angeklagte fort, indem er in eine Wohnung in Bad Segeberg einstieg, wo er sogar einen Lkw-Anhänger stahl.

Ende März 2013 war der Kindergarten an der Theodor-Storm-Schule in Bad Segeberg das Ziel eines weiteren Beutezuges des Angeklagten. Er hebelte Schubladen auf, fand aber lediglich einen PC, den er mitgehen ließ.

Das von Richterin Sabine Roggendorf und den beiden Schöffen gefällte Urteil fällt hart aus: Der Angeklagte erhält aufgrund schlechter Sozialprognose keine Bewährungschance. Er muss für drei Jahre und fünf Monate hinter Gitter.