Abriss des Hauses der sozialen Dienste in Bad Bramstedt dauert bis zur kommenden Woche

Bad Bramstedt. 150 Jahre hat das Gebäude Kriege und Krisen überstanden. Jetzt ist es nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis von dem einstigen Haus der sozialen Dienste in Bad Bramstedt nichts mehr übrig ist. Vom Dach bis zum Erdgeschoss zerlegt ein Abrissbagger das denkmalgeschützte Gebäude, das bis vor wenigen Wochen für eine heftige Debatte in der Kurstadt gesorgt hatte. Zurück bleiben nur Schutt, Staub und Schrott. An der Stelle des städtischen Gebäudes soll eine neue Kindertagesstätte entstehen.

In dem früheren Armenhaus der Stadt, das zeitweise als Altenheim genutzt wurde, waren bis vor wenigen Monaten mehrere Hilfsorganisationen und der Kindergarten des Kinderschutzbundes untergebracht. Als die Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit beschloss, den Backsteinbau abzureißen, um mit einer größeren Kita den Bedarf an Betreuungsplätzen in der Stadt decken zu können, ging die FDP mit einem Bürgerentscheid dagegen vor. Die Liberalen scheiterten jedoch an einer zu geringen Wahlbeteiligung.

Da es sich bei dem Haus um ein sogenanntes einfaches Denkmal handelt, ist das Gebäude nicht vor dem Abriss geschützt. Die Bauarbeiter entdeckten bei den Arbeiten an den Wänden der einstigen Kita Schimmel. Wegen leerer Kassen hatte die Stadt seit Jahrzehnten kaum noch in das Haus investiert. Die ehemaligen Nutzer sind nach langen Querelen in anderen Gebäuden untergekommen. Die Kita ist bis zur Fertigstellung des Neubaus in Containern untergebracht.

Die Stadtverwaltung hofft, das neue Gebäude im Juni 2015 einweihen zu können. Zuschüsse in Höhe von 600.000 Euro sind zugesagt.