Wenn Kinder in ihren eigenen Familien in Not geraten, dann gewähren sie Asyl auf Zeit – die sogenannten Kurzzeit- und Bereitschafts-Pflegeeltern.

Norderstedt. Das Norderstedter Jugendamt ist jetzt auf der Suche nach Menschen, die sich diese wichtige Aufgabe zutrauen.

Dass in etlichen Norderstedter Familien nicht immer alles funktioniert, zeigen die Zahlen der Inobhutnahmen von Kindern durch das Jugendamt. Im vergangenen Jahr musste das Amt 37 Kinder aus Norderstedter Familien holen, im Jahr 2012 waren es 25 Fälle.

Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Probleme der Menschen. Es können Krankheiten oder persönliche Krisen sein, die zum Ausfall eines oder beider Elternteile führen. Die nicht selten traumatisierten Kinder brauchen dann vorübergehend eine liebevolle familiäre Umgebung, in der sie aufgefangen werden und zur Ruhe kommen können. Der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamtes versucht in dieser Zeit, mit den leiblichen Eltern Lösungen zu erarbeiten, die eine Rückkehr des Kindes nach Hause ermöglichen. Damit der Kontakt zwischen Eltern und Kind nicht abreißt, werden Besuche organisiert, allerdings nicht im Haushalt der Kurzzeitpflegefamilie. Manchmal dauert es nur wenige Wochen, bis ein Kind wieder nach Hause zurückkehrt, es kann aber auch bei komplizierten Fällen bis zu einem halben Jahr dauern.

Voraussetzung für die Kurzzeit- und Bereitschafts-Pflegeeltern ist die Bereitschaft, sich auf ein Pflegekind einzulassen und gemeinsam mit ihm diese Herausforderung zu bewältigen. Der Fachdienst Pflegekinder und Adoptionen des Jugendamtes steht unterstützend und beratend zur Seite.

Am Donnerstag, 22. Mai, wird das Jugendamt in Zusammenarbeit mit der Familienbildung Norderstedt von 19 Uhr an über das Thema Kurzzeit- und Bereitschaftspflege, die Voraussetzungen dazu und die Leistungen des Jugendamtes informieren. Treffpunkt ist die Bücherei der Evangelischen Familienbildung am Kirchenplatz 1a in Norderstedt. Es wird um eine schriftliche Anmeldung an die Evangelische Familienbildung, Kirchenplatz 1, in 22844 Norderstedt gebeten.