Mitarbeiter des Bramstedter Traditionshotels erhielten am Freitag Kündigungsschreiben
Bad Bramstedt. Das Bramstedter Traditionshotel Gutsmann steht möglicherweise vor dem Aus. Am Freitag erhielten Mitarbeiter Kündigungsschreiben. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts bleibt das 1958 gegründete Vier-Sterne-Haus, das einst 140 Mitarbeiter beschäftigte, auf unbestimmte Zeit geschlossen. Kunden wurden informiert, dass Buchungen nicht mehr möglich sind.
Bis vor wenigen Tagen hatte das Hotel angekündigt, im Sommer wieder Gäste zu empfangen. Das Hotel, das zur französischen Kette Balladins gehört, ist wegen umfangreicher Sanierungen nach einem Brandschaden im November 2013 geschlossen. In den vergangenen Monaten verhandelte die Kette außerdem über einen Eigentümerwechsel, der jedoch gescheitert sein soll.
„Ursache für alles, was jetzt passiert, ist das Feuer“, sagte ein Mitarbeiter. Ein Brandstifter hatte in der Nacht zum 24. November 2013 auf dem Hotelgelände im Kurgebiet Kartons und Müll an einer Zufahrt in Brand gesetzt. Der Qualm zog durch das gesamte Haus und verunreinigte alle Zimmer und die komplette Technik. Auch die technischen Anlagen mussten komplett erneuert werden.
150 Feuerwehrleute waren im Einsatz und brachten 249 Gäste in Sicherheit. Zehn Hotelgäste wurden wegen einer Rauchvergiftung in einem Krankenhaus behandelt. Die Kripo geht davon aus, dass der Täter für zahlreiche Brandstiftungen in Bad Bramstedt in den vergangenen Jahren verantwortlich ist. Bislang führten die Ermittlungen nicht zum Erfolg. Für Hinweise wurde eine Belohnung von 2500 Euro ausgesetzt.
Das Hotel wurde als Kurhotel Gutsmann bekannt und war beliebt wegen seiner Lage in unmittelbarer Nähe des Klinikums und der Schön-Klinik. Den Gästen standen 240 Betten in 141 Zimmern sowie 16 Veranstaltungsräume zur Verfügung. Die letzte Renovierung liegt 13 Jahre zurück. Fachleute sind sich einig, dass ein Besitzer Millionen investieren muss, um das Hotel modernen Standards anzupassen.
(tz)