Eine Glosse von Christa Dennhardt

Um dem täglichen Stauwahnsinn auf den Straßen zu entgehen, lasse ich mich morgens bequem mit der AKN von Kaltenkirchen nach Norderstedt- Mitte fahren, abends geht es dann wieder zurück. Normalerweise dauert eine Fahrt genau 22 Minuten – normalerweise! Denn neulich, da habe ich es zutiefst bedauert, nicht doch mit dem Auto gefahren zu sein.

Es fing damit an, dass offensichtlich bei der AKN jemand die Wiederholungstaste gedrückt hielt: „Nächste Haltestelle Friedrichsgabe, nächste Haltestelle Friedrichsgabe, nächste Haltestelle Friedrichsgabe ...“ – irgendwann bekam der Lokführer das technische Problem in den Griff.

Endlich Ruhe.

Bis kurz vor Ulzburg-Süd ging auch alles gut. Ungefähr 100 Meter vor der Haltestelle hielt die Bahn. Nach längerem Warten die Durchsage: „Wegen Weichenproblemen müssen wir leider warten.“ Irgendwann ging es zehn Meter weiter. Wieder warten. Einige Fahrgäste zückten schon ihr Handy um durchzugeben, dass die Lieben zu Hause bitte schon mit dem Essen anfangen sollten, es dauere wohl noch etwas. Dann die Durchsage: „Wer aussteigen möchte, bitte nach vorne kommen.“ Draußen stand ein AKN-Mitarbeiter. Es ging zwei Stufen runter und dann ein Sprung. Für die älteren Semester wurde eiligst eine Leiter geholt.

Über die Bahngleise ging’s im Gänsemarsch zum Bahnhof Ulzburg- Süd. Dann wieder warten auf die nächste Bahn nach Kaltenkirchen, wo ich dann nach eineinhalb Stunden endlich ankam. Die letzte Wegstrecke vom Bahnhof nach Hause habe ich dann mit dem Auto zurückgelegt. Ach, war das schön, vor allem weil ich meine Lieblings-CD einwerfen und alle Regler nach rechts stellen konnte. Ich sag nur: „Highway to Hell“!