Die Grill-Saison beginnt – für Kinder ein besonderer Spaß. Doch wie werden sie geschützt?

Norderstedt . Ein warmer Frühlingsabend, gute Laune, Zeit zum Grillen. Die Familie trifft sich im Garten, auf der Terrasse, auf dem Balkon. Oder zieht ins Grüne, in den Stadtpark, ins Freibad. Wenn dann aber das Feuer nicht richtig zündet und sich keine Glut entfalten will, aber alle Mägen bereits laut knurren, greifen viele zu Grillanzündern. Und manche auch zu Spiritus.

„Hände weg vom Spiritus beim Grillen und auch von Brandbeschleunigern“, warnt Anneliese Stapelfeldt vom Verein Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder. Jedes Jahr geschehen allein in Deutschland mehr als 4000 Grill-Unfälle. Die Leidtragenden sind vor allem Kinder, die mit ihrem Gesicht meistens in unmittelbarer Höhe zum Grill stehen. Ihre Freude am Knistern der Flammen, am Feuer und ihre Unerfahrenheit mit Glut und Hitze kommen hinzu.

„Wird ein Kind von Flammen erfasst, sind schwerste Brandverletzungen die Folge, die das Kind fürs ganze Leben zeichnen“, sagt Stapelfeldt. Oft würden mehr als 50 Prozent der Körperoberfläche verbrannt werden, konstatiert die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie. Die Narben bleiben ein Leben lang, oft mit Schmerzen verbunden.

„Die Gefahr von Brandbeschleunigern wird völlig unterschätzt“, sagt Stapelfeldt. Die Paulinchen-Initiative empfiehlt, Grillgeräte kippsicher im Windschatten aufzustellen, nur feste Grillanzünder aus dem Fachhandel zu verwenden, niemals Brandbeschleuniger zu benutzen und den Grill ständig zu beaufsichtigen. Kinder würden ohnehin nicht direkt an den Grill gehören. Nach dem Grillen sollte die Glut vollständig gelöscht werden. Ein Vergraben am Strand oder in der Erde würde die Glut nicht löschen, es würden gefährliche Brandnester zurück bleiben. Zudem solle brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern stets durch Abdecken und damit durch Ersticken der Flammen gelöscht werden. Wasser führt zu explositionsartigen Reaktionen.

Bei Brandunfällen sollte die verbrannte Haut sofort mit Wasser nicht unter 20 Grad Celsius gekühlt und sofort der Notarzt gerufen werden. Mehr Infos gibt es unter www.paulinchen.de im Internet.