Die Autorin, Tierärztin und Equitherapeutin kommt in die Buchhandlung am Ochsenzoll

Norderstedt. „Warum wählst du kein braves Pferd?, wollte meine fassungslose Mutter wissen, und ich konnte ihr keine schlüssige Antwort geben. Was soll man auf solche Fragen schon antworten? Ich bin nicht der Typ, der klein beigibt?“ Das schreibt Sylvia Brandis in ihrem Buch „Windsbraut“. Sie ist auch der Typ, nicht gern klein beigibt, und hat unzählige Stürze hinter sich. Vom Rücken ihrer Pferde. Doch immer wieder rappelt sie sich auf und reitet weiter.

Sylvia Brandis hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, ist Tierärztin und Equitherapeutin, romantisch-populär Pferdeflüsterin, lebt und arbeitet mal in Australien, mal in Schweden. In ihren 20er-Jahren lebte die heute 55-Jährige mit dem Schriftsteller Wolf-Dietrich Schnurre zusammen, durch den sie viele berühmte Autoren kennenlernte.

In „Windsbraut“ hat sie ihr Leben mit Pferden verarbeitet. Am Donnerstag, 24. April, stellt sie es in einer Lesung in der Elatus-Buchhandlung am Ochsenzoll, Am Tarpenufer 3, im Norderstedter Schmuggelstieg-Einkaufszentrum vor. Die Lesung beginnt um 20Uhr. Für Sylvia Brandis ist es ein Heimspiel.

Die Autorin ist in Garstedt aufgewachsen, seit Stadtgründung 1970 ein Stadtteil von Norderstedt. In ihrem autobiografischen Buch reduziert sie ihren einstigen Lebensabschnittsgefährten Wolf-Dietrich Schnurre zu „S“. Das jedenfalls verriet sie dem Abendblatt. Und sonst so einiges, beispielsweise über ihre Schulzeit, über ihre Lehrer am Norderstedter Coppernicus-Gymnasium, über das Leben im Reihenhaus am Garstedter Richtweg.

Ihr Vater Wolf Brandis war Richter am Oberlandesgericht Hamburg, ihre Mutter hat Sprachen studiert. Ihre beste Freundin war – und ist es wieder – Nora Bender, geborene Bretfeld. Der Vater war Wilhelm Bretfeld und Schulleiter der Grundschule Niendorfer Straße, die Familie lebte am Langen Kamp. Sylvia Brandis ging erst zur Grundschule Lütjenmoor, dann zum Coppernicus-Gymnasium. Den Unterricht Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre empfand sie „als kompetent, das Niveau dessen, was man lernte, anspruchsvoll“. Ihr Deutschlehrer war Dieter Splittstößer, der später das Lessing-Gymnasium leitete. „Er war ein engagierter, manchmal strenger Lehrer mit hohen Anforderungen. Ich mochte ihn, hatte Respekt vor ihm und habe viel von ihm gelernt“, sagt Brandis.

„Windsbraut“, erschien bei Rütten und Loening im Aufbau-Verlag, 352 Seiten mit Fotos, 19,99 Euro im Buchhandel. Karten zur vier Euro für die Lesung gibt es in der Elatus-Buchhandlung, unter Telefon 040/5290990 und an der Abendkasse.