Der Asylfall Hakopjan (das Abendblatt berichtete) ist für den Kreis Segeberg noch lange nicht ausgestanden.

Bad Segeberg. Während die am 3. April vom Kreistag abgewählte Landrätin Jutta Hartwieg vergangene Woche alle Beteiligten – die Familie aus der Gemeinde Nahe, deren Unterstützer sowie Mitarbeiter der Verwaltung und des Innenministeriums – zu einem runden Tisch eingeladen hatte, liegt gegen sie selbst mittlerweile eine Fachaufsichtsbeschwerde vor.

Absender ist Stefan Schmidt, der schleswig-holsteinische Flüchtlingsbeauftragte und frühere Kapitän des Flüchtlingsschiffs „Cap Anamur“. Kern des Anliegens: Die geplante Abschiebung der Hakopjans, die im Morgengrauen erfolgte und erst am Flughafen per Eilantrag gestoppt werden konnte, sei in ihrer Art der Durchführung menschenunwürdig gewesen. Verantwortlich für das von mehreren Zeugen beschriebene, rüde Vorgehen ist die Ausländerbehörde – Jutta Hartwieg als Landrätin ist in diesem Fall die Vorgesetzte.

Das Innenministerium wird über die Fachaufsichtsbeschwerde befinden. Innenminister Andreas Breitner hatte den Kindern der Hakopjans vergangene Woche auf Empfehlung der Härtefallkommission ein Aufenthaltsrecht erteilt, während die Eltern weiterhin geduldet werden.