Auch das städtische Alten- und Pflegeheim „Haus im Park“ in Norderstedt will künftig betreutes Wohnen anbieten.

Norderstedt. Dafür haben die Politiker im Hauptausschuss jetzt die Voraussetzungen geschaffen, indem sie die entsprechende Änderung des Gesellschaftsvertrages einstimmig beschlossen haben. Danach kann die Einrichtung künftig auch alters- und behindertengerechte Wohnungen vermieten und die Bewohner bei bedarf auch ambulant versorgen. „Der Bedarf ist deutlich zu spüren“, sagt Thomas Jäger, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Eine wachsende Zahl von Senioren wünsche sich das betreute Wohnen als Zwischenlösung für die Zeit, in der sie nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben können, aber noch so fit sind, dass sie keine stationäre Pflege brauchen.

Diese Wohnform mit individueller Versorgung sei volkswirtschaftlich sinnvoll, sie senke die Pflegekosten. Zum anderen ermögliche sie den Senioren, länger selbstbestimmt zu leben. Bisher gibt es in Norderstedt private Anbieter. „Doch viele können die Kosten nicht bezahlen, da wollen wir als Stadt gegensteuern“, sagt Jäger und sieht sich damit im Einklang mit dem örtlichen Seniorenbeirat, der seit Jahren versucht, „bezahlbares“ betreutes Wohnen zu etablieren.

Senioren sollen in Norderstedt länger selbstbestimmt leben können

Gedacht ist an einen Neubau mit 20 Wohneinheiten, das Projekt sei im Bundesanzeiger ausgeschrieben worden. Das Budget belaufe sich auf rund zwei Millionen Euro. „Nun müssen wir abwarten, ob sich jemand findet, der uns das neue Haus für diese Summe hinstellt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Das Gremium habe sich in anderen Städten wie in Bremen und Bielefeld ähnliche Wohnformen angesehen.

Als zusätzliche Finanzspritze für das „Haus im Park“ sei das neue Vorhaben allerdings nicht nötig. Die Einrichtung mit gut 70 Plätzen habe gut gewirtschaftet und ein „ordentliches Plus“ erzielt.