Das Dasein wird wieder ein Stück leichter. Auf der diesjährigen Hannover-Messe präsentiert man eine bahnbrechende Innovation: Das „Wingman-Kondom“ – ein Präservativ, einhändig überstreifbar und daher für Geschicklichkeitswettbewerbe á la „Wetten, dass“ hochgradig geeignet.

Leider gibt es „Wetten, dass“ bald nicht mehr, weil diesem historischen TV-Format die Zuschauer ausgegangen sind (was jedoch nicht ausschließlich auf Verhütungsmittel zurückzuführen ist). Dafür gibt es nun den „Wingman“. Die Wings waren mal die Begleitband von Paul McCartney, nur können die in diesem Spezialfall gar nichts dafür, denn: Die Holländer haben’s erfunden. Die möchten Tulpen fortpflanzen, sich selbst aber lieber nicht. Deshalb der „Wingman“, und ein paar Holländer weniger findet man ja auch ganz okay – solange man kein Wohnwagenhändler ist. Zwei putzige Plastikflügelchen, die im Aussehen an Kleinkinder-Schwimmhilfen erinnern, jedoch die künftige Anschaffung solcher Accessoires verhindern sollen, sorgen für simple Montagehilfe. Statt beidhändig an der Tüte herumzufummeln, bleibt jetzt eine Hand zum Fummeln frei. Hightech. Wie kommt man auf so etwas? Sie ahnen die Antwort der Erfinder: „Es lag auf der Hand.“

Was für ein Entwicklungssprung in einer Welt, in der Väter dereinst ihre Söhne noch mit der launigen Anleitung wappneten: „Willst du Schlimmeres verhüten, greif zu Melitta-Filtertüten.“ Stattdessen greift man jetzt zum Wingman. Die besagten Plastikflügelchen sind übrigens beinahe oranjefarben, was den Export nach Deutschland in einem Fußball-WM-Jahr ganz schön knicken könnte. Kleiner Konjunkturtipp: Flügel in jeweiligen Landesfarben lackieren lassen. Damit ließen sich jede Menge Leute in Lohn und Brot bringen. Es wären auch individuelle Gestaltungsmöglichkeiten denkbar. Eingravierte Kontaktdaten beispielsweise. Ich meine, popelige Visitenkarten verteilt ja jeder. Mit Ihrer Telefonnummer oder dem Firmenlogo auf den Flügeln eines „Wingman“ dagegen bleiben Sie garantiert im Gedächtnis – persönlicher lässt sich ein Kontakt kaum anbahnen.

Und falls plötzlich das Licht angeht, haben Sie immer noch eine Hand frei, um sich die Decke über den Kopf zu ziehen.