Gemeinsam sollen Verwaltung, Ministerium und die Familie aus Nahe Perspektiven erörtern

Bad Segeberg/Nahe. Der Asylfall Hakopjan ist ausgestanden, nachdem der schleswig-holsteinische Innenminister Andreas Breitner (SPD) den drei Söhnen der armenischen Familie aus Nahe ein Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik erteilt hat (das Abendblatt berichtete). Auch die Eltern dürfen bleiben, werden allerdings lediglich weiterhin geduldet. All dies geschah auf Empfehlung der Härtefallkommission.

In den vergangenen Wochen mussten sich Mitarbeiter der Ausländerbehörde harsche Kritik anhören – nicht nur von Freunden der betroffenen Asylbewerber, sondern auch aus der Politik. Unter Asylexperten hat der Kreis zudem keinen guten Ruf und gilt als besonders streng. Die scheidende Landrätin Jutta Hartwieg regt zur Beruhigung einen runden Tisch an unter Beteiligung von Familie Hakopjan, ihren Unterstützern sowie von Vertretern des Innenministeriums und der Kreisverwaltung.

Dort soll noch einmal die rechtliche Situation gemeinsam erörtert werden. Ebenso geht es darum, der Familie ihre Perspektiven aufzuzeigen. Auch wenn die Eltern nur geduldet sind, könnten sie mittelfristig von einer Gesetzesänderung profitieren. Ein Vorhaben der Bundesregierung sieht vor, dass Ausländer, die lange in Deutschland leben und nachweislich sozial integriert sind, ebenfalls ein Aufenthaltsrecht bekommen können. Die Initiative hierfür war über den Bundesrat von der schleswig-holsteinischen Landesregierung ausgegangen, die sich ihrerseits auf Erfahrungen der Härtefallkommission berufen hatte.