Marschweg-Schüler sollen künftig am Gymnasium ihr Abitur ablegen können

Kaltenkirchen. Es wird vorerst keine weitere Oberstufe in Kaltenkirchen geben. Die Verbandsversammlung des Schulverbandes Kaltenkirchen stimmte in der vergangenen Woche mit 20 zu 11 Stimmen bei einer Enthaltung gegen den Antrag, an der Gemeinschaftsschule am Marschweg eine Oberstufe einzurichten.

Der Kaltenkirchener SPD-Stadtvertreter Karl Stanek hatte gemeinsam mit anderen Verbandsvertretern aus der Stadt und den Umlandgemeinden den Antrag gestellt (das Abendblatt berichtete). In der Gemeinschaftsschule unterstützen Lehrer, Schüler und Eltern das Vorhaben, den Schülern den Weg zum Abitur auf der eigenen Schule zu eröffnen. Gegen die weitere Oberstufe hatte sich das Gymnasium ausgesprochen, zudem hatten sich die beiden Regionalschulen der Stadt, die im Sommer ebenfalls Gemeinschaftsschulen werden, benachteiligt gefühlt.

Vor diesem Hintergrund sprach sich die Mehrheit der Verbandsvertreter gegen den Antrag aus, zumal eine weitere Gemeinschaftsschule erhebliche Kosten verursacht hätte – in der Vorlage der Verwaltung war von knapp 600.000 Euro für den Umbau der Lakwegschule für eine Oberstufe die Rede, ein Anbau am Marschweg hätte knapp zwei Millionen Euro gekostet. Die Kosten, die Gleichbehandlung der drei Gemeinschaftsschulen sowie die Möglichkeit der Kooperation mit dem Gymnasium seien die Gründe der Antragsgegner gewesen, fasst die Leiterin der Abteilung für Jugend, Bildung, Sport und Kultur der Stadt, Petra Dibbern, zusammen. Zum 1. August gebe es die Möglichkeit im Schulgesetz, dass Gemeinschaftsschulen mit Gymnasien eine Kooperationsvereinbarung schließen, erklärt sie. Dies wurde von der Mehrheit der Verbandsvertreter für Kaltenkirchen bevorzugt.

In diesen Verträgen wird laut Dibbern schriftlich festgelegt, wie genau der Übergang von der Gemeinschaftsschule zum Gymnasium ablaufen kann. Derzeit laufe dies auf freiwilliger Basis. Gleichzeitig könne es eine Kooperation auf Augenhöhe geben, das Gymnasium arbeite bereits an entsprechenden Verträgen. Einen solchen möchte auch der Schulverband im Amt Kisdorf für seine Gemeinschaftsschule in Kisdorf abschließen. Die Befürworter der Oberstufe an der Gemeinschaftsschule haben ihrerseits angekündigt, bei der nächsten Gelegenheit einen erneuten Antrag zu stellen.