Bramstedter stimmen Sonntag über Haus der sozialen Dienste ab

Bad Bramstedt. Knapp eine Woche vor dem Bürgerentscheid über den Erhalt des Hauses der sozialen Dienste in Bad Bramstedt am Sonntag, 13. April, hat die politische Debatte zwischen Gegnern und Initiatoren des Votums an Schärfe zugenommen. „Die Abriss-Befürworter in der Stadtverordnetenversammlung treiben die Kosten eines Erhalts zurzeit aktiv in die Höhe“, sagte Helmer Krane, Ortschef der FDP. Die Liberalen hatten den Entscheid durch eine Unterschriftensammlung überhaupt erst ermöglicht, sehen sich deswegen aber Kritik seitens der anderen politischen Parteien ausgesetzt.

So sprach zuletzt der Bramstedter SPD-Chef Klaus-Dieter Hinck von rund einer Million Euro Mehrkosten für die Stadt, falls der Bürgerentscheid zugunsten des 150 Jahre alten und sanierungsbedürftigen Gebäudes an der Altonaer Straße ausfallen sollte. Hinck befürchtet, dass im Gegenzug Kürzungen vorgenommen werden müssten, etwa in der Kinderbetreuung, beim Jugendzentrum, beim Theaterbetrieb oder dem Freibad. „Die Forderung nach dem Stopp einer geplanten Baumaßnahme an der Altonaer Straße hat schwerwiegende Konsequenzen.“ Diesem entgegnet Krane: „Im Flyer der Abriss-Befürworter werden die Mehrkosten einfach dahingestellt, ohne dass dargelegt wird, wie man darauf kommt. Die SPD betreibt Einschüchterung.“

Bramstedter müssen beim Bürgerentscheid drei Fragen beantworten

Die Verwaltung möchte weiterhin das Haus der sozialen Dienste abreißen und auf dem Grundstück eine neue Kinderkrippe bauen lassen, wofür sich auch die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich mit einem Beschluss ausgesprochen hatte. Der Bürgerentscheid fragt die Bürger nicht nur einerseits, ob sie den Erhalt des Hauses der sozialen Dienste wünschen. So wird auch gefragt, ob der Neubau der Krippe unverzüglich beginnen müsse. Und sollten beide Varianten das nötige Quorum – 18 Prozent der wahlberechtigten Bramstedter – erreichen, kommt es zu der Stichfrage, welcher Bürgerentscheid umgesetzt werden solle.