Eine Glosse von Rainer Burmeister

Geht Ihnen das auch so in diesen Tagen? Irgendwie bin ich ständig am Gähnen. Muss wohl am Wetter liegen oder an der Jahreszeit. Wobei mir noch nicht klar ist, ob ich es jetzt mehr mit dem abklingenden Winterschlaf oder mit der einsetzenden Frühjahrsmüdigkeit zu tun habe. Immerhin weiß ich inzwischen, was mit dem Begriff Gähn-Technologie gemeint ist. Zwischen herzhaft und ermattet gibt es nämlich jede Menge Variationen.

Könnte allerdings auch sein, dass ich das Opfer einer leichten Erkältung, verbunden mit etwas Husten, bin. Zwecks Bekämpfung dieser Beschwerden habe ich zu einem Medikament gegriffen, auf dessen Beipackzettel höchst widersprüchliche Begleiterscheinungen aufgeführt waren. Die Auswahl reichte von Müdigkeit bis Schlaflosigkeit. Na, das würde doch passen. Denn nach den Gähn-Attacken tagsüber kriege ich nachts nicht die Kurve ins Reich der Träume.

Das Studium der möglichen und unmöglichen Nebenwirkungen brachte mir einen Spruch in Erinnerung, der schon vor einigen Jahren im Behandlungsraum einer Facharztpraxis zu lesen war. In Abwandlung jenes allseits bekannten Anhangs diverser Arznei-Werbebotschaften hieß es dort: „Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und tragen Sie Ihren Arzt zum Apotheker!“ Schön, dass auch das heilberufliche Fachpersonal ab und zu Sinn für Unsinn hat. Lachen ist bekanntlich die beste Medizin. Und dies nicht nur in Zeiten von Winterschlaf und Frühjahrsmüdigkeit