Dem alten Vorstand wurde keine Entlastung erteilt

Henstedt-Ulzburg. Ein neuer Anfang mit einem neuen Namen: Aus dem bisherigen Tierschutzverein Westerwohld wird der Verein Tierschutz Henstedt-Ulzburg. Unter diesem Namen will sich der Verein um das weitere Betreiben des Tierheim Henstedt-Ulzburg bewerben.

Der Zweckverband Fundtiere Segeberg-West schreibt den Betrieb des Tierheim am Kirchweg in Henstedt-Ulzburg neu aus. Am 1. Juli soll das Heim von einem neuen Betreiber übernommen werden. Der neue Betreiber kann aber auch der alte sein: Wenn sich der neu formierte Verein mit dem neuen Vorstand und neuen Mitarbeitern bewirbt, könnte der Verein Tierschutz Henstedt-Ulzburg den Zuschlag bekommen.

Ob das klappt, weiß niemand. Noch ist die Arbeit nicht ausgeschrieben worden, außerdem drücken den Verein auch unter dem neuen Namen die alten Sorgen: Die Finanzdecke ist dünn und brüchig. Nach Angaben des neuen Vorstandes haben die hohen Gehälter in der Vergangenheit den Geldbestand in der Kasse schrumpfen lassen. Die Gehälter und die damit verbundenen Sozialabgaben, Rechtsanwaltskosten, Mahngebühren, Säumniszuschläge und der Griff in die Kasse eines inzwischen verurteilten ehemaligen Mitarbeiters haben zu weitgehend leeren Konten geführt. Das wurde während der Jahreshauptversammlung des Vereins im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus deutlich.

Als der neue Vorstand Ende November 2013 erstmals Einblick in die Finanzen bekam, hätten sich nur wenige hundert Euro auf dem Konto und in der Kasse befunden, wurde während der Versammlung mitgeteilt. Der Verein habe kurz vor der Insolvenz gestanden, sagte Kassenwartin Stefanie Weiß.

Der neue Vorstand hat den Gürtel inzwischen ganz eng geschnallt und vor allem bei den Personalkosten drastisch gespart. Alle Mitarbeiter haben sich mit Mindestgehältern einverstanden erklärt, sodass die Kosten mehr als halbiert werden konnten. 61.000 Euro Personalkosten wurden für das laufende Jahr angesetzt.

Möglich wurde diese Reduzierung auch, weil sich viele Mitglieder ehrenamtlich engagieren und die hauptamtlichen Mitarbeiter unterstützen.

Dem alten Vorstand wurde die Entlastung von den Mitgliedern einstimmig verweigert.

Noch nicht abgeschlossen sind die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit dem alten Vorstand. Während eines ersten Verhandlungstermins wurde keine Einigung erzielt.